„Ein winziger Verwackler, schon hat man komplett die Orientierung verloren. Ich wollte unbedingt ausprobieren, wie es ist, wenn nicht Sehende schießen. Eine spannende Erfahrung“, sagt Manuela Brochwicz vom Organisationsteam Klettern aus Hannover. Auch sie besucht den Festivaltag auf dem Stadtplatz in Oberhof, der im Rahmen der nationalen Spiele von Special Olympics in Oberhof neben all den täglichen wettkampffreien Angeboten besondere Begegnungen ermöglicht. „Nur anhand des sich verändernden Tones, der über Kopfhörer übertragen wird, ins Schwarze zu treffen, ist so schwer“, weiß sie nun. Auch, dass Profis das ruckzuck hinbekommen und dafür Schießzeiten um die 20 Sekunden aufweisen, erklärt Uwe Frankenberg, einer der Standbetreuer. Um das Biathlon-Feeling komplett zu erleben, steht gleich daneben ein Skisimulator, an dem man seinen Kreislauf zuvor so richtig ankurbeln kann. Hier hat sich Benedikt Schwebel mit Hilfe seines Bruders Jonas aus seinem Rollstuhl erhoben, um einige der Bewegungen zu versuchen. Gemeinsam mit Mutter Gitta hat die Familie aus Florstadt einen Ausflug unternommen, um sich als Fans die Wintersportarten anzuschauen. „Uns gefällt der Gedanke, dass alle gemeinsam die sportlichen Erlebnisse teilen. Außerdem finden wir es wichtig, als Besucher die Sportler zu motivieren“, ist Jonas überzeugt. Generell wünschte sich die Familie, dass sich auch Vereine noch viel mehr überall den Menschen mit Behinderungen öffnen und nicht dem Leistungsgedanken stets oberste Priorität einräumen würden.
Tag der Begegnung Das Ziel hören und nicht sehen
Dörthe Lemme 02.02.2024 - 09:09 Uhr