Wie der Zufall eine folgenreiche Entwicklung anstoßen kann: Peter Neumaier, Jahrgang 1949 und früher als Lehrer für Politik und Wirtschaftswissenschaften an einem Oberstufengymnasium in Wiesbaden tätig, hatte gemeinsam mit seinem Bruder einen Stapel von 150 Briefen geerbt. Verfasser war ihr Onkel Kurt gewesen, Empfängerin seine Frau – naja, Familienzeug halt, hatten die Erben zunächst gedacht. Es stellte sich heraus: Von 1944 bis zum Frühjahr 1945 hatte Kurt Neumaier täglich einen Brief von Tiefenort nach München geschickt. Wie kam ein junger Mann aus Bayern, der in Wien studiert und als Betriebsprüfer gearbeitet hatte, ins thüringische Tiefenort? Und was führte seinen Neffen nun in die Aula eines thüringischen Gymnasiums?