Schnell verbreitete sich besinnliche und tief ergriffene Stimmung unter den mehr als 300 Besuchern im voll besetzten Kirchenschiff und auf den zum Teil auch besetzten Emporen. Darunter waren auch etwa zwei Dutzend in Suhl untergekommene ukrainische Kriegsflüchtlinge, für die der Chor über das Sozialdezernat der Stadt Freikarten zur Verfügung gestellt hatte. Spätestens als das namensgebende Lied des Konzerts „Da pacem Domine“ des estnischen Komponisten Arvo Pärt erklang, breitete sich ein vom innigen Wunsch nach Frieden in der Ukraine und der Welt getragener meditativer Geist in der Kirche aus. Auch wenn sich Pärts Klangsprache vielen Zuhörern nicht gleich erschloss, so hörten sich die meisten doch schnell ein. So mancher Besucher verharrte bei den spirituell und sehr berührend wirkenden, schwingenden Akkorden des Werks im innigen Gebet. Gefolgt von „Peace I leave with you“ und Mendelssohn-Bertholdys „Verleih uns Frieden“ bildete dieser Mittelteil des Konzert zugleich seinen Höhepunkt. Verblüffend, wie das bereits von Heinrich Schütz im 16. und 17. Jahrhundert geschaffene Werk „Gib unserem Fürsten“ zur Weltsituation im Jahr 2022 passt. „Gib unserm Fürsten und aller Obrigkeit Fried’ und gut Regiment, dass wir unter ihnen ein ruhig und stilles Leben führen...“, heißt es da.