Suhl Zeth-Vermächtnis ist nun erfüllt

Peter Arfmann
Unbekleideter Sackträger. Foto: Manig

Der Todestag des bedeutenden Suhler Medailleurs Oskar Döll jährt sich am Montag zum 107. Mal.

 
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Suhl - Oskar Döll war ein bedeutender deutscher Maler, Medailleur und Bildhauer. Er wurde am 31. März 1886 in Suhl geboren. Von seinem Vater, dem Graveurmeister Wilhelm Döll, erhielt er seine erste Ausbildung. Ab 1903 folgten Ausbildungen an der Münchner Kunstgewerbeschule sowie der Königlichen Kunst- und Kunstgewerbeschule Breslau. 1906 fühlte er sich in Berlin eingeschränkt in seiner künstlerischen Entwicklung und studierte von 1907 bis 1912 als Meisterschüler bei Georg Wrba an der Königlichen Akademie der Bildenden Künste in Dresden.

Döll war mit dem Suhler Maler Alexander Gerbig befreundet. 1911/12 unternahm er mit Gerbig eine Studienreise nach Frankreich. Hier beeindruckte ihn die Aufhebung tradierter Formen in den Plastiken von Auguste Rodin. Sein jahrelanges Ringen um die plastische Bewältigung nackter Männerkörper zeigt sich zum Beispiel in der Bronzearbeit „Antiker Krieger“, dessen Zweitguss auf dem Suhler auf dem Suhler Friedhof zu sehen ist, und auch in der Figur „Unbekleideter Sackträger“. Im August 1914 wurde Oskar Döll in den Ersten Weltkrieg einberufen. Bereits am 20. September 1914 verlor er während einer Spähtrupp-Aktion bei Fontenoy sein Leben.

„Für Dresdens junge Kunst ist sein Tod ein unersetzlicher Verlust, mit ihm ist einer der Besten von uns gegangen“, schrieben Dölls Lehrer und Freunde in einem Nachruf.

Im Jahr 1964 schenkte Christa Zeth, Gattin von Sanitätsrat Dr. Fritz Zeth, die Gipstatue „Unbekleideter Sackträger“ dem Kulturhaus „7. Oktober“ zum Verbleib und zur Ausstellung in Suhl. Auf Beschluss der damals Verantwortlichen der Stadt wurde die Plastik während des Kulturhaus-Umbaues 1977/78 in das Museum Schloss Elisabethenburg nach Meiningen gebracht. 2021 wurde die Statue durch das Waffenmuseum wieder nach Suhl zurückgeholt und ist im Haus der Geschichte zu sehen. Mit dieser Rückführung wurde das Vermächtnis der Familie Zeth erfüllt und sie ist somit Eigentum des Waffenmuseum Suhl.

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