Suhl/Zella-Mehlis Knapp: „Der Fluch der kleinen Zahlen“

Andrè Knapp. Foto:  

Während in anderen Thüringer Landkreisen die Corona-Zahlen sinken, kommen in Suhl immer neue Fälle hinzu. Erst am Freitag hat die Stadt 18 neu Erkrankte gemeldet. An den beiden Tagen zuvor waren es insgesamt 31. Dass derzeit so viele Fälle auflaufen, liege an den neu hinzugekommenen Schnelltests, erklärt Oberbürgermeister André Knapp.

 
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Suhl - Während in anderen Thüringer Landkreisen die Corona-Zahlen sinken, kommen in Suhl immer neue Fälle hinzu. Erst am Freitag hat die Stadt 18 neu Erkrankte gemeldet. An den beiden Tagen zuvor waren es insgesamt 31. Dass derzeit so viele Fälle auflaufen, liege an den neu hinzugekommenen Schnelltests, erklärt Oberbürgermeister André Knapp. Jedenfalls, so weit sie durch ein Labor bestätigt seien. Allerdings machen auch Einrichtungen wie Pflege- und Seniorenheime solche Schnelltests und melden sofort bei positiven Testergebnissen. Wobei in Suhl nur zwei Häuser aktuell betroffen sind – die Seniorenresidenz mit fünf und das Nordlicht mit zwei Erkrankten.

Dass gezielt Schnelltests eingesetzt werden, habe den Hintergrund, dass die stark von Corona betroffenen Landkreise Schmalkalden-Meiningen und Hildburghausen direkt an Suhl grenzen und umfassende Pendlerströme aus beiden Regionen von und nach Suhl erfolgen. Dies sei ein möglicher Grund, warum auch in Suhl die Corona-Zahlen steigen, mutmaßt der Oberbürgermeister.

Insgesamt weist die Statistik einen deutlichen Trend aus: Es gibt im gesamten Stadtgebiet, einschließlich der Ortsteile, keine Hotspots. In der Erstaufnahmeeinrichtung (EAE) auf dem Suhler Friedberg sind von den 478 Bewohnern acht erkrankt. 28 Flüchtlinge sind momentan in Quarantäne.

Schon eine geringe Zahl an neu Erkrankten lässt die Sieben-Tage-Inzidenz recht schnell ansteigen. Auf 100 000 Einwohner gerechnet seien die Auswirkungen auf die Stadt Suhl, mit ihren knapp 37 000 Einwohnern gerechnet, entsprechend hoch. Das Stadtoberhaupt nennt es den „Fluch der kleinen Zahlen“.

Nach wie vor trifft der Krisenstab in der Stadt Suhl zusammen. Derzeit erfolge dies nach Bedarf und beim Auftreten akuter Situationen oder bei Rechtsänderungen. Zeitweise habe es aber auch tägliche telefonische Abstimmungen gegeben, bestätigte André Knapp.

Aktuell sind zwölf Mitarbeiter der Stadtverwaltung sowie von Landes- oder Bundesbehörden ins Gesundheitsamt abgeordnet, um dieses in seiner Arbeit zu unterstützen, gab Christian Alig, Verwaltungsleiter im Gesundheitsamt zu Protokoll.

Auch in der Stadtverwaltung selbst habe es bei den Mitarbeitern Fälle von Corona gegeben. Um weitere Infektionen zu verhindern, bittet die Verwaltung Bürger, welche zu telefonisch vereinbarten Terminen ins Rathaus kommen: „Bitte bringen Sie eine qualifizierte Gesichtsmaske für den vorher vereinbarten Termin mit“.               

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