Suhl - Interessante Denkmale müssen nicht steinalt sein. Auch die jüngeren, die "nur" 30, 40 Jahre in ihren Gemäuern haben, wissen gar manche Geschichten zu erzählen. Eintauchen in die jüngere Vergangenheit - beim diesjährigen Tag des offenen Denkmals am 13. September ist's von 14 bis 18 Uhr möglich.

"Architektur der DDR-Zeit" lautet in Suhl das diesjährige Motto dieses europaweiten Tages. Die Wahl des Themas ist nicht zufällig. 20 Jahre nach dem Mauerfall lohnt es allemal, sich aus architektonischer und zeitgeschichtlicher Sicht mit Gebäuden aus DDR-Zeiten zu beschäftigen, von denen Suhl nicht wenige hat. Mit der Gründung der DDR-Bezirke 1952 setzte vor allem in den Bezirksstädten ein wahrer Bauboom ein. Suhl bildete da keine Ausnahme. Sieben Jahre nach dem Krieg standen freilich die Verbesserung der Wohn-, Lebens- und Arbeitsbedingungen der Bevölkerung an erster Stelle. Nicht minder wichtig war den DDR-Oberen jedoch, mit dem Geschaffenen die "Überlegenheit des Sozialismus gegenüber dem Kapitalismus" demonstrieren zu wollen. Ohne politische Vorzeichen - manch architektonisch Beeindruckendes ist während dieser Aufbruchzeit hierzulande entstanden. Folgerichtig wurde schon zu DDR-Zeiten Erhaltenswertes unter Denkmalschutz gestellt.