Suhl als bundesweiter Testballon für 3G-Abschaltung

Suhl - In Suhl testet der Mobilfunkanbieter Vodafone bereits intensiv das verbesserte LTE-Netz mit deutlich erhöhter Bandbreite. Vodafone nutzt dafür das bislang für 3G verwendete 2100 MHz-Frequenzband und erweitert es um 5 MHz auf jetzt insgesamt 15 MHz. Die Erweiterung gilt für beide Transportwege, den Weg zum Kunden und zurück. Die zusätzliche Bandbreite hatte sich Vodafone bei der Auktionsrunde der Bundesnetzagentur im Sommer 2019 gesichert. Schon in wenigen Monaten erhöht sich die Durchschnittsgeschwindigkeit im LTE-Netz durch die am 30. Juni dieses Jahres geplante Abschaltung des 3G-Netzes, kündigt Vodafones Chef-Netzplaner Guido Weißbrich an. Denn der Netzbetreiber nutzt die frei werdenden Kapazitäten für LTE, was kristallklare Gesprächskapazitäten sichern soll.

Die Stadt Suhl mit ihren rund 35000 Einwohnern wurde von dem Netzbetreiber dafür als bundesweiter Testballon auserkoren. Hier hat Vodafone in den vergangenen Wochen nach eigenen Angaben die 3G-Abschaltung geprobt und testet bereits intensiv das verbesserte LTE-Netz. Bei den Tests gehe man zielgerichtet vor und schaue sich vor allem die Sprachqualität und das erhöhte Datenaufkommen im 2G-Netz an. Erwartungsgemäß seien der Daten- und Sprachverkehr im 2G-Netz während der Testphase deutlich angestiegen. Deshalb sollten die Kunden künftig die LTE-Technik nutzen. „Wir haben bislang sehr gute Erfahrungen gesammelt. Im Schnitt messen wir in Suhl im 2100er Band eine um bis zu 40 Prozent höhere Datenrate. Rund 60 Prozent aller Gespräche werden bereits über die Voice over LTE Technik im LTE-Netz abgewickelt“, berichtet Vodafones Chef-Netzplaner Guido Weißbrich.

„Die Mehrzahl unserer Kunden in Suhl telefoniert bereits über LTE, das funktioniert sehr gut“, lässt er wissen. Im Frühjahr werde Suhl voraussichtlich die erste Stadt Deutschlands sein, in der Mobilfunkkunden die gesamte LTE-Bandbreite im 2100er Band nutzen können.