Laut "Glücksatlas" büßten Männer weniger an Zufriedenheit ein (minus 0,33 Punkte) als Frauen, die mit minus 0,47 Punkten nach Angaben der Forscher "einen wahren Glücksabsturz" erfuhren. Grund sei in erster Linie die stärkere Belastung in der Corona-Krise - Kinderbetreuung und Homeschooling im Lockdown seien vornehmlich an den Müttern hängen geblieben. Dazu passe auch, dass die Lebenszufriedenheit von Befragten aus Familien mit drei oder mehr Kindern überdurchschnittlich sank (minus 0,9 Punkte).
Unterteilt nach Altersgruppen verloren die 45- bis 59-Jährigen am meisten an Zufriedenheit (minus 0,48 Punkte). Nach Vermutung der Forscher steht diese Altersgruppe besonders unter wirtschaftlichem Druck: Oft müssten Kredite abbezahlt, ältere Kinder finanziert und Vorsorgen für die Rente getroffen werden.
Als optimistisch stimmende Punkte gehen aus der Studie hervor, dass ein Großteil der Befragten damit rechnet, 2021 wieder auf dem Niveau des Jahres 2019 zu sein. Zudem hätten 80 Prozent der Befragten erklärt, sie seien froh, während der Pandemie in einem Land wie Deutschland zu leben. Die Hälfte der Umfrageteilnehmer sieht auch positive Entwicklungen durch die Krise, etwa die Stärkung des gesellschaftlichen Zusammenhaltes. Zudem glauben 70 Prozent, dass die Corona-Krise Treiber für ein nachhaltigeres Wirtschaftssystem ist.
Im Ländervergleich leben die glücklichsten Menschen nach wie vor im Norden: Schleswig Holstein und Hamburg kommen jeweils auf 6,92 Punkte. Platz drei geht an Baden-Württemberg mit 6,88 Punkten, gefolgt von Nordrhein-Westfalen mit 6,83 Punkten. Erstmals hat demnach mit Sachsen-Anhalt (6,80 Punkte auf Platz sechs) ein ostdeutsches Bundesland besser abgeschnitten als westdeutsche Regionen wie Hessen, Rheinland-Pfalz und das Saarland (Plätze 12 und 13).