Suhl Anwohnerfrust: Erstaufnahme in Suhl schließen

Eine Anwohnerin der Alten Schleusinger Straße schildert OB Andrè Knapp (links) und den Vertretern von Polizei und Staatsanwaltschaft ihre traumatischen Erlebnisse beim Einbruch in ihr Wohnhaus. Foto: frankphoto.de

Seit Monaten, ja seit Jahren, leben Anwohner zwischen Erstaufnahmeeinrichtung auf dem Friedberg und dem Stadtzentrum mit Einbrüchen und Vandalismus durch Asylbewerber in ihren Wohnhäusern und Gärten. Seit Jahresbeginn haben sich die Vorkommnisse gehäuft. Jetzt fordern viele Betroffene eine Schließung der Einrichtung.

 
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Suhl - Die Wogen der Emotionen schlugen hoch bei einem von Oberbürgermeister Andrè Knapp am Dienstagnachmittag anberaumten Treffen zwischen Anwohnern der von einer seit Wochen anhaltenden Einbruchserie betroffenen Grundstücken zwischen Friedberg und der Stadt mit Vertretern von Polizei, Staatsanwaltschaft und Stadtverwaltung. Die zumeist durch Bewohner der Erstaufnahmeeinrichtung auf dem Friedberg begangenen Einbrüche in Wohnhäuser und Gartenlauben haben Ausmaße angenommen, die von den betroffenen Besitzern der an der „Einflugschneise“ in die Stadt gelegenen Grundstücke nicht mehr hingenommen werden. Ihnen und ihren berechtigten Sorgen und Nöten einen Raum zur Äußerung zu geben, hatte Knapp die unter freiem Himmel hygienegerecht auf dem Sportplatz Haseltal abgehaltene Zusammenkunft initiiert. Und auch, um damit abermals ein Signal ans Land zu senden, „dass es hier brennt. Das scheint in der Wahrnehmung der Verantwortlichen noch nicht angekommen zu sein“, sagte Knapp.

Viele der Anwohner berichteten aufgewühlt, aber keineswegs von rechter Gesinnung und genereller Ablehnung von Asylsuchenden geprägt, von ihren ganz persönlichen Erfahrungen. Schlimme – ja unbegreifliche – Geschichten waren zu hören, von Einbrüchen selbst am Tage als Bewohner im Haus waren; von acht, neun Einbrüchen in immer dasselbe Gartenhaus, von Tätern, die gefasst wurden, gleich darauf auf freien Fuß kamen und erneut zuschlugen, von Angst und Schrecken der sich breit macht bei vielen, vor allem älteren Anwohnern und Frauen, die allein leben oder zumindest wochentags allein im Haus sind. „Früh um halb sechs stand einer vor meinem Bett, drei Meter weg von mir, er konnte glücklicherweise durchs Fenster flüchten, sonst hätte er mich angegriffen.“ Diese Aussage einer älteren Anwohnerin ist exemplarisch für viele Vorkommnisse. Einige Anwohner haben sich mit Baseballschlägern und Schreckschusspistolen ausgerüstet; von einer Bürgerwehr ist gar die Rede - eine Entwicklung, die von der mit verstärkten Streifen reagierenden Polizei und dem Leitenden Oberstaatsanwalt Dieter Lohmann mit großer Sorge gesehen wird.

Seit sechs Jahren sei das Heim jetzt in Suhl – gebessert habe sich nichts. Im Gegenteil, sagen die Anwohner. „Es ist schlimmer geworden. Und es passiert nichts.“ Für die meisten gibt es nur noch eine Lösung: „Das Heim muss geschlossen werden!“ Dazu wurde von einem Anwohner eine Online-Petition initiiert, die bereits innerhalb nur eines Tages mehr als 400 Unterschriften erbrachte, die der OB, der eine Schließung nur als allerletztes Mittel sieht, entgegennahm. Für andere würden schon konsequente Strafverfolgungs- und Präventivmaßnahmen ausreichen.

Die Einrichtung müsse besser gesichert werden, um straffällig gewordene Bewohner dort vorübergehend festsetzen zu können – bevor sie weitere Straftaten begehen, so eine Forderung der Bürger. Vom Betreiber der EAE, dem Thüringer Landesverwaltungsamt in Weimar und vom Migrationsministerium war niemand der Einladung zum Dialog mit den betroffenen Bürgern gefolgt. vat

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