Politiker im Streit Krach um das Oberzentrum in Südthüringen

Blick auf Zella-Mehlis, das neben Schleusingen, Oberhof und Suhl ein Südthüringer Oberzentrum bilden soll. Foto: imago/Karina Hessland

Am geplanten Südthüringer Oberzentrum entzweien sich die Kommunalpolitiker. Sozialdemokraten aus Meiningen und Schmalkalden bezeichnen die Pläne als „schweren Fehler“. Christdemokraten aus Zella-Mehlis kontern und werfen ihnen „rein subjektiv empfundene Verlustängste“ vor, die die Entwicklung der Region torpedierten. Das Oberzentrum mit spezieller Landesförderung sollen Suhl, Zella-Mehlis, Oberhof und Schleusingen bilden. Meiningen und Schmalkalden sind außen vor.

 
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Zella-Mehlis - Die CDU Zella-Mehlis hat sich für eine „angemessene Einbindung“ von Schmalkalden und Meiningen in das geplante Oberzentrum aus den Städten Suhl, Zella-Mehlis, Oberhof und Schleusingen ausgesprochen. Das sei „im Sinne des überregionalen Miteinanders“ reagierte der CDU Stadtverbandsvorsitzende Marco Bader auf Vorwürfe aus der SPD-Kreistagsfraktion von Schmalkalden-Meiningen. Die Christdemokraten werfen den Sozialdemokraten im Gegenzug „rein subjektiv empfundene Verlustängste“ vor.

Laut Bader sein eine Einbindung der Kreisstadt Meiningen und der Hochschulstadt Schmalkalden auch ohne Appelle aus der SPD bereits geplant. „Von durchboxen des Oberzentrums kann keine Rede sein“, weist die CDU-Fraktionsvorsitzende im Zella-Mehliser Stadtrat, Sarah Boost, die von der SPD-Kreistagsfraktion formulierten Vorwürfe zurück. Vielmehr müssten erst die Grundlagen für die Entwicklung eines Oberzentrums gelegt werden und genau das passiere aktuell. Weder Meiningen noch Schmalkalden seien dazu verdammt, nur „Zaungäste“ zu sein.

Im Rahmen der öffentlichen Sitzungen der Räte der Mitgliedskommunen der Kommunalen Arbeitsgemeinschaft „Entwicklung Oberzentrum Südthüringen“ kam eine Einbeziehung Meininger und Schmalkalder Institutionen im Rahmen der zu bildenden Arbeitsgruppen durchaus zur Sprache. „Das ist natürlich sinnvoll, denn die Arbeit der Arbeitsgemeinschaft wird über die Stadtgrenzen der Mitgliedskommunen hinaus wirken“, so Bader.

Im Wettbewerb der Regionen müsse Südthüringen einen eigenen Weg gehen, um sich zu behaupten, erklärten die Vertreter der Christdemokraten. „Für Verteilkämpfe bleibt da kein Raum. Es ist schlicht inakzeptabel, wenn einige aus rein subjektiv empfundenen Verlustängsten die Dynamik in der Region unterbinden wollen und schon die ersten Gehversuche der Kommunalen Arbeitsgemeinschaft torpedieren“, unterstreicht Fraktionsvorsitzende Sarah Boost mit Blick auf die Chancen in der Etablierung eines Oberzentrums in Südthüringen.

Perspektivisch kann sich die CDU Zella-Mehlis einen Beirat aus den benachbarten Mittelzentren vorstellen, eventuell auch mit Beitrittsperspektive. Doch zuerst müssten erste gemeinsame Schritte innerhalb der Kommunalen Arbeitsgemeinschaft erfolgreich umgesetzt werden.

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