Geschickt beim Schweißen
Mit 140 Beschäftigten kann die Wegra Anlagenbau GmbH Westenfeld ihre gegenwärtigen Aufträge gut erfüllen. Natürlich ist qualifizierten Nachwuchs ständig gefragt, erklärte Steffen Thein vom Team der Geschäftsführer. Gerade habe sich ein Mädchen sehr für den Metallbau interessiert. Bei einer Schweiß-Probe habe sie sich sofort sehr geschickt angestellt, lobte sie Steffen Thein. Gegenwärtig befinden sich 13 Lehrlinge in der Ausbildung, davon hätten fünf das neue Ausbildungsjahr begonnen. Bei einer Führung durch den Betrieb unterwegs war gerade Geschäftsführer Birger Kemmerzehl mit Ron Chlipek und seinen Eltern aus Zella-Mehlis. Bei einem interessanten Rundgang erklärte Elektroniker Christian Kemmerzehl verschiedenen Maschinen wie beispielsweise einen Plasma-Brenn-Bohrautomat sowie verschiedene Stahlbauprojekte. Da die Wegra Betriebe ausrüstet, seien die Mitarbeiter natürlich auch viel unterwegs, erklärte Steffen Thein, was sich enorm auf die Spritkosten auswirke.
Enttäuscht über das wenige Interesse zeigt sich Stephan Schüler vom Landschaftsbau. Dabei biete doch der Landschaftsbau eine große Vielfalt an Betätigungsmöglichkeiten, dazu ein Arbeiten in der freien Natur. Leider habe er in den vergangenen zwei Jahren keine einzige Bewerbung erhalten, so dass Justin Frank aus Eicha sein einziger Lehrling sei, der sich im dritten Ausbildungsjahr befinde. Justin Frank macht die Ausbildung bei Stephan Schüler Spaß, weil die Arbeit abwechslungsreich sei.
Letzte Station war das Marmor-Center Römhild (MCR), das von Steffen Würstl und seinem Bruder Udo geführt wird. Steffen Würstel zeigte sich mit dem Besuch von „zehn potentiellen Interessenten“ mit ihren Familien hoch zufrieden. Da Eliog Industrieofenbau der unmittelbare Nachbarbetrieb ist, sei auch dort der Besuch gut gewesen, so Würstl. Das MCR hat gegenwärtig vier Lehrlinge, von denen jeweils ein Mädchen und ein Junge ihre Ausbildung begonnen haben. Ein Mädchen habe sich bereits zum zweiten Mal um einen Praktikumsplatz beworben, da ihr das Betriebsklima gefalle. Eine Ausbildung mit neuen Herausforderungen möchte auch Pascal Günther künftig bei MCR beginnen. Steffen Würstl dankte schließlich den mehr als 20 Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen, die den Einsatz am Samstag nicht scheuten.
Über die Ergebnisse einer anschließenden Auswertung zu „Zukunft on Tour“ informierten Steffen Würstl und Martin Bartholomäus (DHR). Zum allgemeinen Besuch ergänzte Steffen Würstl, habe es beim Friseur im Grabfeld-Center keinen und in der Zahnarztpraxis am Herrensee einen Besucher gegeben. Größeres Interesse bestand bei der Raiffeisenbank im Grabfeld, wo zugleich die Praktikumsquote mit vier bis fünf Anmeldungen hoch war. Begeistert vom hohen technischen Interesse habe sich auch Thomas Peter von Visio-tec gezeigt.
Qualität vor Quantität
Insgesamt bewertete man den Besuch als durchwachsen. Aber die Leute beziehungsweise Schüler die da waren, hätten auch entsprechendes Interesse gezeigt. Deshalb sehe man die Qualität vor der Quantität. Und wenn sich jeweils ein Interessent für einen der angebotenen Berufe entscheide, habe sich der Tag gelohnt. Über eines sei man sich in der Auswertung einig gewesen: Die künftigen Auszubildenden sollen in der Region gehalten werden und diese stärken. Dabei würden sich für die Betreffenden auch die kurzen Wege auszahlen. Auch die Zusammenarbeit mit der Herzog Bernhard-Regelschule wurde angesprochen. Auf jeden Fall soll der Tag im nächsten Jahr wiederholt werden, vielleicht in geänderter Form. Dass dabei in vielen Gesprächen vor Ort und in der Auswertung die Mangelwirtschaft hinsichtlich Materialbeschaffung und Energiepreise zur Sprache kam, soll hier nicht unerwähnt bleiben.