Struppsche Villa Wenn der Vater mit der Tochter musiziert

dws
Frank und Christin Henkel bei ihrem Konzert in der Struppschen Villa. Foto: Wolfgang Swietek

Ausverkaufte Konzerte sind in der aufwendig sanierten Struppschen Villa in Meiningen längst zur Regel geworden. Auch beim Konzert von Christin und Frank Henkel gab es keinen freien Platz mehr.

 
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Erst Ende September wurde die Struppsche Villa – nach jahrelangem Leerstand und aufwendiger Sanierung – wieder eröffnet. Die Kreismusikschule, die ihren Sitz im Schloss Elisabethenburg hatte, hat hier eine neue Heimstatt gefunden und trägt seither den Namen Konservatorium Meiningen. Doch nicht allein um seine derzeitigen Schüler will sich Heiko Denner, Leiter des Konservatoriums, kümmern. Das Gebäude mit seinem historischen Flair lade gerade dazu ein, hier Konzerte der unterschiedlichsten Art anzubieten, ist er überzeugt.

Mit der Auswahl hat Heiko Denner bisher stets ein glückliches Händchen bewiesen, denn meist war bei den Konzerten kein freier Platz mehr zu finden. So auch bei „Chansons und Kabarett mit Christin Henkel“ am vergangenen Freitagabend. Zum einen gehört die Sängerin und Komponistin aus München längst zu den jungen Künstlern – Nachwuchskünstler ist eine Bezeichnung für sie, die der Vergangenheit angehört – die mit ihrer Art, ihrem Charme und musikalischem Können noch immer jedes Publikum für sich gewinnen konnte. In eine Schublade, in ein bestimmtes künstlerisches Fach, lässt sie sich ohnehin nicht stecken, pendelt sie in ihren Liedern doch fast übergangslos zwischen liebevoll und heiter bis zu bitterböser Ironie.

Doch noch etwas anderes machte den Abend zu etwas Besonderem – der lokale Bezug der jetzigen Münchnerin zur Theaterstadt. In Untermaßfeld geboren, hat sie zu Beginn der 90-er Jahre die Kreismusikschule Meiningen besucht und dort erste Kenntnisse am Klavier erworben. Auch ihr Vater Frank Henkel, der sie beim Konzert mit der Gitarre begleitete, hatte ab 1972 einige Jahre Unterricht im Fach Konzertgitarre an der Kreismusikschule. So konnte Heiko Denner zwei ehemalige Musikschüler begrüßen, auch wenn die beiden ihren Unterricht natürlich lange vor seiner Zeit hatten. Dennoch für ihn eindrucksvoll, welchen Weg ehemalige Schüler danach gegangen sind. Ein musikalisches Erlebnis der Extraklasse auch für die Musikliebhaber, die an diesem Abend in die Struppsche Villa gekommen waren.

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