Streit der Supermärkte Edeka schließt und Norma darf nicht öffnen

und Karl-Heinz Veit

Ende des Monats wird der Edeka-Markt in Langewiesen schließen, wurde im Ortsteilrat bekannt. Der neue Norma-Markt, der bereits fertig ist, darf aber dennoch nicht öffnen – aus einem kuriosen Grund.

 
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Der Edeka-Markt in Langewiesen soll zum Ende des Monats schließen, wie Ortsteilbürgermeisterin Ines Wagner erfahren hat. Foto: Archiv/Seffen Ittig

Wie geht es weiter mit den Edeka- und Norma-Märkten in Langewiesen? Das war eine der Fragen, die am Montagabend in der Sitzung des Langewiesener Ortsteilrates diskutiert wurde. Eine schlechte Nachricht hatte dabei Ortsteilbürgermeisterin Ines Wagner (SPD) zu verkünden: Wie sie durch Mitarbeiter des Edeka-Marktes erfahren habe, würde der Markt am 30. Juni zum vorerst letzten Mal öffnen.

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Das bedeutet auch, dass bis zur Eröffnung des Norma-Marktes, der direkt neben Edeka gebaut wurde, kein Nahversorger mehr im Gewerbegebiet „In den Folgen“ zu finden sein wird. Den Menschen in Langewiesen bleibt dann noch der Tegut-Markt in der Margarethenstraße.

Dazu, warum der bereits seit Längerem fertiggestellte Norma-Markt bisher nicht öffnen konnte, gibt es mittlerweile aber neue Details. Wie Ines Wagner im Gespräch mit unserer Redaktion erklärte, gehören die Grundstücke, auf denen beide Märkte stehen, demselben Eigentümer. Bei der Anmietung damals habe sich der Edeka-Betreiber allerdings per Konkurrenzschutzklausel zusichern lassen, dass in unmittelbarer Nähe kein weiterer Supermarkt gebaut werden dürfe. Weshalb der Grundstückseigentümer trotz dieser Klausel dem Norma-Markt zugestimmt hat, ist auch für Ines Wagner nicht klar.

Norma muss seitdem mit den Konsequenzen leben und darf erst an den Start gehen, wenn der Mietvertrag über das Grundstück mit Edeka ausgelaufen ist. Das soll im November der Fall sein. Konkret endet der Mietvertrag zum 5. November, wie eine Sprecherin der Edeka Handelsgesellschaft Nordbayern-Sachsen-Thüringen unserer Redaktion am Dienstag sagte. Dann werde das Objekt auch zurückgegeben.

Ob Edeka später nach Langewiesen zurückkehren möchte, ist unklar. Die Unternehmenssprecherin wollte sich zu weiteren Fragen unserer Redaktion nicht äußern. Wie Ines Wagner erklärt, habe es über lange Zeit hinweg Pläne gegeben, den Markt nach der Schließung zu sanieren und zu modernisieren. Danach hätte Edeka wieder einziehen können. „Ich konnte dem Gespräch mit dem Vertreter des Grundstückseigentümers aber entnehmen, dass mit großer Wahrscheinlichkeit die Versorgungskette ihren langjährigen Standort Langewiesen nach Vertragsablauf im November 2023 aufgeben wird“, so die Ortsteilbürgermeisterin am Montagabend in der Ratssitzung.

Sie betonte auch noch einmal, dass weder Ilmenau noch Langewiesen auf Entscheidungen privater Versorgungsträger einen Einfluss hätten und somit auch keinen, noch nicht einmal ganz sanften Druck ausüben könnten. „Wir als Ortsteilrat können den privaten Konzernen gegenüber als Sprecher der hiesigen Bürgerschaft nur unsere Wünsche, Erwartungen und Hoffnungen äußern und müssen dann, wie es bisher geschehen ist, geduldig warten, bis sich die Dinge klären“, sagte sie.

Kommunikation ist schwierig

In den vergangenen Monaten hatte Ines Wagner immer wieder kritisiert, dass sich die Kommunikation mit den beiden Konzernen äußerst schwierig gestaltet. Sie sprach von immer wieder versuchter und meistens nicht gelungener Kontaktnahme.

Dennoch hofft sie, dass am Ende beide Anbieter für Langewiesen erhalten bleiben. „Das war von Anfang an unser Wunsch und ich glaube, dass sich die Märkte in ihrem Angebot so stark unterscheiden, dass beide Anbieter hier überleben können“, so Ines Wagner.