Am Freitagvormittag haben etwa 60 Beschäftigte aus Thüringen erneut vor dem Meininger Kaufland-Markt gestreikt. Mit Transparenten untermauern sie ihre Forderung nach einem Tarifabschluss, der in Zeiten der Inflation ihre Reallöhne sichert. Konkret pochen sie auf 2,50 Euro mehr Stundenlohn, was einer Tarifanhebung um etwa 15 Prozent entspricht. Die Arbeitgeber bieten – gestreckt auf zwei Jahre – eine zehnprozentige Erhöhung an. Der Tarifkonflikt dauert bereits etwa in halbes Jahr. Ein erster Streik in Meiningen fand im Juni statt. Verdi-Gewerkschaftssekretär Matthias Adorf fordert die Arbeitgeber nach Abbruch der Gespräche zur Rückkehr an den Verhandlungstisch auf, um einen reallohnsichernden Abschluss zu vereinbaren. Es sei der inzwischen 72. Streiktag. „Kommt der Handelsverband dem nicht nach, steht nicht nur Weihnachten, sondern auch das Personal vor der Tür“, kündigte er weiteren Arbeitskampf an. Vor dem Meininger Markt formierten sich nach Verdi-Angaben etwa ein Dutzend Mitarbeiter aus Meiningen, außerdem Beschäftigte aus Suhl, Hildburghausen, Ilmenau und Erfurt. Die Kunden konnten weiter einkaufen, da sich nicht alle Kaufland-Mitarbeiter an dem Streik beteiligten. Allerdings mussten sie wegen fehlenden Personals mit längeren Wartezeiten an der Kasse rechnen.