Straßenfest in Meiningen Weltkulturwoche ist gestartet

Lena C. Stawski

„Respekt“ – unter diesem Motto startete am Samstag die diesjährige Weltkulturwoche mit einem Straßenfest an der Meininger Willkommens- und Begegnungsstätte „Cabrini“.

 
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Meiningen - Es herrscht ein buntes und munteres Treiben am Cabrini. Vor der Meininger Willkommens- und Begegnungsstätte an der Multihalle sind Bierzeltgarnituren, rote Pavillons und Stehtischchen aufgebaut. Dazwischen tanzt eine Gruppe Kinder ausgelassen zur Blasmusik der Live-Formation „Grabfelder-Bieraten“. Es ist Straßenfest auf dem Kiliansberg. Frauen, Männer und Kinder verschiedenster Kulturen haben am Samstagmittag das schöne Wetter genutzt, um zusammen zu kommen, sich auszutauschen und gemeinschaftlich die dargebotenen Speisen und Getränke zu genießen.

Keine Suppen-Challenge

Die elfte Weltkulturwoche wurde von Cabrini-Leiter Jens Thürbeck und Ulrich Töpfer vom Eine-Welt-Verein Meiningen eröffnet. Der Verein ist Träger des „Bündnisses für Demokratie und Toleranz“ sowie des „Freundeskreises Migranten“. Zum jährlichen Start der Weltkulturwoche am Cabrini findet traditionell ein Suppenwettbewerb statt. Zu diesem bringen die Besucher üblicherweise ihre eigenen hausgemachten Kreationen mit. Die Suppen werden von den Besuchern verspeist und bewertet. Die drei besten Gerichte werden schließlich prämiert. In diesem Jahr konnte die Suppen-Challenge jedoch leider nicht stattfinden, bedauerte Thürbeck. Wegen der Pandemie-Bestimmungen und Hygieneauflagen musste das Suppenfest kurzfristig abgesagt werden. Es durfte nur eine Suppe, die von den Organisatoren vorbereitet wurde, an die Besucher ausgeben werden. Die übliche kulinarische Reise durch bis zu 20 verschiedene Gerichte aus den unterschiedlichsten Nationen entfiel. Das Straßenfest war dennoch ein Erfolg: „Im Mittelpunkt der Veranstaltung steht das gesellige Beisammensein der Gäste“, sagte Thürbeck am Samstag. Gewinnen konnten die Teilnehmer trotzdem etwas: Da der Wettbewerb ausfiel, gab es eine Tombola. Bei dieser wurden die, für die Suppen-Challenge vorgesehenen Trophäen, drei Töpfe, verlost.

Der Höhepunkt jedoch war ein spontan geplantes Seifenkistenrennen für die Kinder in der Moritz-Seebeck-Allee. Die Freude der kleinen Rennfahrer steckte auch die Erwachsenen an, die herzlich über die Fahrkünste der Kids lachen mussten. Geradeausfahren erwies sich als gar nicht so einfach.

Friedensgebet

Im Rahmen der Weltkulturwoche wird am kommenden Dienstag um 19 Uhr in der Meininger Stadtkirche ein Friedensgebet stattfinden. Zu diesem laden die Meininger Kirchengemeinden und der Gesprächskreis für Frieden und Ökologie ein: In dem Motto „Respekt“ der diesjährige Weltkulturwoche stecke viel, so Ulrich Töpfer. Respekt vor anderen Meinungen, anderen Einstellungen, anderen Kulturen, anderen Lebensweisen, anderen Parteien, anderen Religionen und so weiter. Das Thema ist dran. Auch in Hinblick auf das Auseinanderdriften in der Gesellschaft durch die Coronakrise. „Wenn wir an die Polizei, die Rettungsdienste denken, macht Respektlosigkeit selbst vor denen, die helfen, nicht halt“, so Töpfer. Der Ton sei rauer geworden; auch untereinander. Das Aufeinanderhören falle zunehmend schwerer. Es gehe schnell auf die Vorwurfs-Ebene und hinter die eigenen Mauern. Doch, die Würde aller Menschen sei unantastbar.

Das Programm der elften Weltkulturwoche endet am 2. Oktober mit einem Familientag auf dem Meininger Markt.

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