Storchennest in Leimbach Ersatz-Horst in montiert

red
Mit einem Spezialkran wurde das Nest in die Höhe befördert. Foto:  

In Leimbach gibt es jetzt Ersatz für den von einem Funkmast abgebauten Storchen-Horst.

 
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Jetzt war es so weit: Der große Spezialkran der Firma Wichtrei aus Bad Salzungen beförderte ein Storchennest auf das hohe Dach der Roth Agrarhandel GmbH in Leimbach. Der Horst wurde extra zu diesem Zweck in Handarbeit angefertigt. Das Traggestell aus Metall stammt vom Schmied der Schlosserei Darr aus Ohrdruf. Es sorgt dafür, dass das Nest nicht direkt auf dem Dach aufliegt. Die Erfahrungen vom Bohrturm in Bad Salzungen hatten gezeigt, dass eine geringfügige Erhöhung der Nestplattform über das Dach dafür sorgte, dass der Horst nach Jahren der Nichtnutzung danach sofort angenommen worden war. Vermutlich fühlen sich die Vögel so sicherer.

In Vertretung für den angefragten ehrenamtlichen Storchenexperten des NABU, Klaus Schmidt, der leider verhindert war, hatte Andreas Heck am Tag zuvor noch Weidenzweige vom Naturschutzzentrum „Alte Warth“ geholt. Sie sollten vor Ort eingeflochten werden, um die Attraktivität des Metallkorbs für die Störche zu erhöhen. Zur Überraschung war allerdings durch den beauftragten Planer der EBT Elektrobau GmbH Thüringen aus Ohrdruf ein großer Weidenkorb organisiert worden. Eine Sozialwerkstatt aus Mühlhausen hat ihn traditionell und professionell geflochten und selbst an die weißen Farbkleckse gedacht. Sie sollen den Weißstörchen signalisieren, dass es sich hier um einen vermeintlich bereits besetzten und damit bewährten Horst handelt.

Vor Ort wurde der Weidenkorb von Jamie und Moritz ausprobiert. Schließlich hat man ansonsten nie Gelegenheit, in einem echten Storchenhorst Platz zu nehmen. Hoffentlich auch ein Signal für die Störche, im nächsten Jahr für reichlich Nachwuchs zu sorgen.

In diesem Jahr hatte ein Weißstorchenpaar direkt in die Funkantenne auf dem Dach des Agrarhandels ein Nest gebaut und erstaunlicher Weise auch erfolgreich gebrütet. Wie zu erwarten war, kam es dann aber zu Funkstörungen. Der Naturbau musste in Abstimmung mit der Unteren Naturschutzbehörde des Wartburgkreises entfernt und ersetzt werden. Dafür zuständig war die polnische Betreiberfirma, die ihren artenschutzrechtlichen Verpflichtungen zum Ersatz der geschützten „Fortpflanzungs- und Ruhestätte“ nachkam. Sie beauftragte erfahrene Planer und Handwerker, die bereits mehrere Storchenhorste gebaut und zumeist auf Masten errichtet hatten. Die Roth Agrarhandel GmbH stellte ihr Dach gern weiterhin für Weißstörche zur Verfügung.

Nun sind alle Beteiligten sowie die Leimbacher Anwohner und die Mitarbeiter des Agrarhandels gespannt, ob der Ersatzhorst im nächsten Jahr tatsächlich angenommen wird. Immerhin existieren in Leimbach und Kaiseroda mittlerweile vier Horstplätze. Ein fünfter ist in Planung.

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