Stollenprüfung Leckeres Backwerk unter dem Messer

Erik Hande

Stollen, Lebkuchen oder Spritzgebäck landeten bei Daniel Plum auf dem Tisch. Nicht zum Vergnügen, sondern zum Testen. Dann vergab er die begehrten Prädikate. Zwei Bäckereien schnitten dabei besonders gut ab.

Bereits das zweite Mal in diesem Jahr durften die Kreishandwerkerschaft Schmalkalden-Meiningen / Suhl in den Räumen der Rhön-Rennsteig-Sparkasse zu Gast sein. Nach der Brotprüfung im Frühjahr standen vorigen Mittwoch die Stollen und Plätzchen der Bäckerinnungen Rhön-Rennsteig und Sonneberg/Neuhaus im Mittelpunkt. Zum ersten Mal übernahm nicht Michael Isensee vom Deutschen Brotinstitut die Prüfung, sondern Daniel Plum. Der junge Mann ist unter anderem seit 2015 in der Nationalmannschaft des Deutschen Bäckerhandwerks und nun neutraler Kritiker. Dabei sind seine Bewertungen aber keinesfalls eine Kritik, sondern vielmehr eine hilfreiche Orientierung dazu, wie gut ein Backwerk bereits gelungen ist.

Nach der Werbung weiterlesen

Vor diesem Hintergrund nahm Daniel Plum seine Einschätzungen vor. Ein Schnitt mit dem Messer und der ersten äußerlichen Sichtprüfung folgte der Blick ins Innere des Backwerkes. Schon hielt er ein Stück des zur bewertenden Stollen an die Nase, rieb mit den Fingern über den Teig, schaute noch einmal hin, um seine Eindrücke zu sammeln. Immer wieder nahm sich der Bäckermeister Zeit, um jedes Backwerk gründlich zu bewerten. Insgesamt 27 Stollen testete er, 12 aus den Reihen der Bäckerinnung Rhön-Rennsteig und 15 aus der Innung Sonneberg/Neuhaus.

Das Prüfergebnis macht Appetit auf mehr: 22 Stollen bekamen das Prädikat Sehr gut, fünf wurden mit Gut eingeschätzt. Dazu kamen dann noch 22 verschiedene Feingebäcke. Zehn Geschmacksproben landeten aus dem Schmalkalden-Meiningen auf dem Tisch, zwölf kamen aus der Region Sonneberg. Auch hier überwogen mit 19-mal Sehr gut die besten Bewertungen, drei Proben wurden mit Gut eingeschätzt.

Am meisten schauten die Bäckereien, die sich an der freiwilligen Qualitätsprüfung beteiligt hatten, indes auf die Gold-Auszeichnung. Wer jetzt und in den Jahren zuvor insgesamt in drei aufeinanderfolgenden Bewertungen für sein Stollen oder Plätzchen ein Sehr gut erhalten hatte, der durfte nun auf das Prädikat Gold hoffen. Über diese höchste, werbeträchtige Bewertung durften sich sieben Bäckereien für 17 Stollen und Plätzchen freuen. Die meisten Gold-Prädikate erhielt die Bäckerei Ritzmann von Iris Schneider aus dem Floh-Seligenthaler Ortsteil Kleinschmalkalden. Sechs ihrer Backwaren waren diese Auszeichnung wert. Ebenso erfolgreich präsentierte sich die Bäckerei Malter von Ronny Malter aus dem Ortsteil Effelder der Gemeinde Frankenblick. Fünf Stollen, Lebkuchen und Plätzchen bekamen Gold zugesprochen.

Die Stollenprüfung sei immer eine gute Gelegenheit für die Bäcker der Innungen, sich in ihrem Handwerk zu messen, die eigene Arbeit neutral bewerten zu lassen und fachliche Anregung zu erhalten, wusste Isabell Heidenreich. Die Geschäftsführerin der Kreishandwerkerschaft Schmalkalden-Meiningen / Suhl rief daher nicht nur die 14 Betriebe der Bäckerinnung Rhön-Rennsteig sowie die der Innung Sonneberg/Neuhaus auf, auch künftig daran teilzunehmen. Vielmehr warb sie bei allen Handwerksbetrieben dafür, sich in die Kreishandwerkerschaft einzubringen.

Gold-Auszeichnung
Bäckerei Alexander Kaiser, Brotterode-Trusetal für Kaiserstollen;Bäckerei Andreas Müller, Zella-Mehlis für Mohnstollen;Bäckerei Christoph Eppler, Jüchsen für Festtagsstollen:Bäckerei Marr, Steinbach-Hallenberg für Festtagsstollen und Heidesand-Plätzchen;Bäckerei Ritzmann, Kleinschmalkalden für Feinste Elisenlebkuchen, Durchgedreht Butterplätzchen, Dominosteine, Ritzmanns Teegebäck, Dinkel-Butterstollen und Festtagsstollen Bäckerei Malter, Effelder für Haselnussmakronen, Dani-Stollen, Butterspritzgebäck, Haselnuss-Lebkuchen, Elisenlebkuchen;Bäckerei Gheorgghiu, Steinach für Schneeplätzchen