Es war ein Experiment. Im Jahr 2000 beauftragte der Westdeutsche Rundfunk (WDR) Forscher der Uni Kaiserslautern, das optimale Siedlungsgebiet in Deutschland zu suchen. Die Experten kamen zu einem eindeutigen Ergebnis: Meiningen ist Q-City, die heimliche Hauptstadt Deutschlands. Als die Redakteure der Sendung Quarks & Co mit Moderator Ranga Yogeshwa bei Meiningens damaligem Bürgermeister Reinhard Kupietz anklopften und ihm die frohe Botschaft von der Q-City überbringen wollten, war dieser erst skeptisch. Soll etwa eine Stadt im Osten durch den Kakao gezogen werden? Am Ende nahm er die Auszeichnung – ein Granit-Stein mit Q-City-Schriftzug – entgegen. Und der Quarks-Film war für Meiningen eine gute Werbung. Was Meiningen aber lange selbst nicht nutzte. Erst viele Jahre später wurde eine heute leider nicht mehr aufrufbare Website erstellt, die die Q-City-Geschichte nachvollziehbar machte. Und der Q-City-Stein? Der wurde im Laufe der Jahre mal herausgeputzt, dann verschwand er wieder in der Versenkung. Erst seit Kurzem wird er – nach harscher Kritik vom Tageblatt-Stadtspatz – wieder in der Tourist-Information stolz präsentiert.