Steinbach-Hallenberg Spendenaktion für „Haselpipe“ startet

Die drei Jugendlichen aus dem Haseltal werben unter anderem an den Ortseingängen für das Projekt. Erneut setzen die Organisatoren auf die traditionell hohe Spendenbereitschaft bis hin zu Kleinspenden. Einen einzelnen Großspender gibt es diesmal nicht. Foto: Förderverein Sport+Freizeit Foto:  

Der Jugendbeirat hat den offiziellen Startschuss für sein erstes Großprojekt einer Sport- und Freizeitanlage abgegeben – Kostenvolumen immerhin rund 250 000 Euro. Baubeginn könnte im Mai sein, Eröffnung zu den Sommerferien. Der Förderverein Sport+Freizeit unterstützt.

Öffentlichkeitswirksam startet das Projekt „Haselpipe“ dieser Tage mit neuen Spendenboxen in verschiedenen Geschäften der Stadt und mit großen Werbebannern an den Steinbach-Hallenberger Ortseingängen. Bei Tommy Hehnke, dem Vorsitzenden des Fördervereins Sport+Freizeit im Haseltal, liegen die versandfertigen Sponsorenbriefe, die in Kürze an regionale Firmen verschickt werden. „Wir unterstützen den Jugendbeirat bei der Sponsorensuche und der Administration, wenn es zum Beispiel um den Bauantrag geht. Einfach, weil wir da Erfahrung haben. Später halten wir uns aber weitgehend heraus“, sagt der Vorsitzende.

Das Meiste hätten die Jugendlichen mit ihrem Beirat selbst entschieden, von den Sportgeräten bis zum Namen „Haselpipe“, der in einer Online-Abstimmung gewählt wurde und sich an den Begriff Halfpipe (englisch für Halbröhre), eine Sportanlage aus dem Skateboard-Sport anlehnt. „Die einzige Bedingung war, dass ein Bezug zum Haselgrund vorhanden sein muss“, erinnert sich Marie Burkhardt, Vorsitzende des Jugendbeirates, an die Entstehungsgeschichte. Doch noch nach gründlichem Abwägen wird es auf der Fläche hinter der Hehnke-Werkzeugbau-Halle nun keine Halfpipe geben.

Eigentlich Halfpipe flog aus der Planung

„Die Jugendlichen haben echt hart verhandelt. Inline-Skater, BMX-Fahrer und Skateboarder wollten das Beste für ihre Sportart herausholen“, erzählt die 21-Jährige. Stattdessen werde es nun mehrere verschiedene Rampen und andere Elemente geben, die von den verschiedenen Sportarten gemeinsam genutzt werden können. Neben dieser rund 500 Quadratmeter großen Fläche folgt ein rund 150 Quadratmeter großer Sportbereich mit Tartan-Oberfläche, Volleyballnetz, Basketballkörben. Als drittes Areal folgt daneben eines mit Feuerstelle, einem Pavillon, Sitzbereich und einer Dixi-Toilette. Vielleicht komme nicht gleich alles auf einmal, sondern Stück für Stück. Denn auch der Zeitplan sei sportlich.

Foto: Sascha Willms

Ebenfalls in diesen Tagen geht der Bauantrag an das Landratsamt und falls die Bearbeitung dort schnell gehe, könnten die Bauarbeiten bereits im Mai beginnen. Die Schmalkalder Bau GmbH – selbst ein großer Sponsor des Projekts – rechne mit sechs bis acht Wochen Bauzeit, sodass die Haselpipe pünktlich zum Beginn der Sommerferien eröffnet werden könnte. Sportlich sei auch die Finanzierung. Durch die aktuellen Markt-Entwicklungen verteuerten sich die Ausgaben bis dato um rund 40 Prozent. Dennoch will der Verein das Projekt alleine mit Spenden stemmen. Denn würde die Verwaltung das Projekt mit Fördermitteln beantragen, würden Antragsfristen, europaweite Ausschreibungen und andere bürokratische Zwänge das Projekt in weite Ferne rücken, ist sich Hehnke sicher.

Endspurt nach der Pandemie

Man setze, wie schon beim Kunstrasenplatz, auf die hohe Spendenbereitschaft der Bürger. Zwar gebe es bereits Zusagen ortsansässiger Unternehmen, aber einen Hauptsponsor, wie damals, gebe es diesmal nicht. Man sei deswegen mehr denn je auch auf Kleinspenden angewiesen. Auch die Stadträte ziehen mit. Auf Antrag der Wählergemeinschaft Pro 8 votierten sie einstimmig für einen städtischen Zuschuss von 50 000 Euro im diesjährigen Haushaltsplan. Dem Vernehmen nach will die CDU-Fraktion zur nächsten Sitzung mit einem eigenen Antrag über weitere 30 000 Euro folgen. Für den Förderverein hatte ein Jugendprojekt schon länger Priorität, sagt Tommy Hehnke. Nach der Fertigstellung des Kunstrasenplatzes in Herges sollte nicht der Eindruck entstehen, der Verein sei ein Fußball-Förderverein. „Doch dann kam Corona und alle Planungen versanken in der Pandemie. Als sie vorbei war, hatten wir plötzlich einen Jugendbeirat. Da war uns klar: Lassen wir das doch die Jugendlichen selbst machen“, erinnert er sich. Und die ergriffen die Chance. Immerhin 60 bis 70 Jugendliche seien jeweils zu den Workshops gekommen und aus einem kleinen Fördervereins-Projekt sei mittlerweile ein ziemlich Großes geworden.

Das Logo.

Selbst der Standort sei ein Wunsch der Jugendlichen gewesen. Abgesehen von der ungewissen Zukunft der ebenfalls vorgeschlagenen Spielwiese, fanden die Jugendlichen den Platz im Gewerbegebiet zentraler für das Haseltal und weit genug ab vom Schuss, um niemanden zu stören. Und die Pacht werde eher eine symbolische werden, versichert Hehnke. Wegen kreuzender Versorgungsleitungen entfalle eine industrielle Nutzung der Firmenfläche ohnehin.

Derzeit lasse der Verein außerdem rechtlich prüfen, ob die fertige Anlage direkt an den Jugendbeirat verpachtet werden kann, der hier weitgehend eigenverantwortlich handeln soll. Wenn alles klappt, könnten im Sommer schon erste Kulturveranstaltungen auf dem Areal stattfinden, das dann auch über eine Beleuchtung und ein offenes WLAN-Netz verfügen soll. Auch eine Videoüberwachung sei vor allem für die Nächte vorgesehen, denn die „Haselpipe“ soll nicht umzäunt werden.

Ab sofort können Bürger ihre Spenden in die auffälligen Sammelboxen in verschiedenen Geschäften einwerfen oder auch direkt auf das Spendenkonto des Fördervereins Sport+Freizeit überweisen.

Kontodaten:

Bank:
Rhön-Rennsteig-Sparkasse

IBAN:
DE92 8405 0000 1706 2866 66

Verwendungszweck:
Haselpipe

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