Steinbach-Hallenberg Erste Gewerbeausstellung nach fünf Jahren

Im vergangenen Jahr wurde die Initiative „Reise durch Berufswelten“ mit der Wirtschaftsauszeichnung „Ausbildung-ASS“ gewürdigt. Das Foto zeigt von links: Regelschulleiter Matthias Eger, Gewerbevereinschef Torsten Hoffmann, Bürgermeister Markus Böttcher, Lehrerin Sabine K König, zuständig für Berufsorientierung und Jana Endter vom Schulförderverein. Foto: privat

Er gehört zu den ältesten Vereinen mit großer Tradition und will gleichzeitig zeitgemäß und modern sein: Der Steinbach-Hallenberger Gewerbeverein feiert nächstes Jahr sein 150-jähriges Bestehen. Dieses Jahr im April gibt es erstmals seit 2018 wieder eine Gewerbeausstellung.

 
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Dass der Gewerbeverein einer der ältesten Vereine Steinbach-Hallenbergs ist, merkt man seinen Beiträgen in den sozialen Netzwerken und auf der gerade neugestalteten Internetseite nicht an. Erst ein Blick in die Vereinsgeschichte offenbart die Tradition, auf die mehr als 110 Mitglieder stolz sind.

Auch über Nachwuchs können sie sich nicht beklagen. Trotz pandemiebedingter Einschränkungen und schlechter Konjunkturprognosen habe es auch in den vergangenen drei Jahren einige Neugründungen gegeben, resümierte Vereinsvorsitzender Torsten Hoffmann. „Es hat uns sehr gefreut, dass wir im vergangenen Jahr und tatsächlich auch schon in den ersten Wochen 2023 zahlreiche neue Mitglieder aufnehmen durften“, sagt er. Ein Beispiel sei das neue Sanitätshaus Haselgrund, der als Anbieter einer gefragten Branche eine wichtige Lücke vor Ort schließe. Auch ein Verlag, verschiedene Händler und eine Tierärztin siedeln sich gerade im Stadtgebiet an.

Über 60 Aussteller werden erwartet

Was Corona verhinderte, war die Gewerbeausstellung. Weil sie turnusmäßig nur alle zwei Jahre stattfinde, sei die letzte Veranstaltung mittlerweile fast fünf Jahre her. Am 15. und 16. April soll es dieses Jahr nun wieder soweit sein, die Vorbereitungen laufen bereits. Über 60 Aussteller aus verschiedenen Branchen präsentieren ihre Produkte in der Haseltalhalle. Zudem erwarte die Besucher bei freiem Eintritt und ein buntes Rahmenprogramm.

Der persönliche Austausch und das Knüpfen von Netzwerken sei gerade jetzt im Angesicht der Energiekrise und des Arbeitskräftemangels durch nichts zu ersetzen, betont Hoffmann. Darum ging es auch bei verschiedenen Veranstaltungen, die es nach Ende der Pandemiebeschränkungen wieder geben konnte.

Ein Beispiel dafür sei das Unternehmerfrühstück, das seit vergangenem Sommer regelmäßig stattfinde. Auch das kürzliche Gründertreffen des Thüringer Zentrums für Existenzgründungen und Unternehmertum (ThEx), das im Januar in Steinbach-Hallenberg stattfand, zielte darauf ab.

Besonders für die jungen Unternehmer der Region sei das eine gute Gelegenheit zum Kennenlernen gewesen. In Südthüringen gehöre die Haseltalstadt nach wie vor zu den Vorreitern in Bezug auf Existenzgründungen, sagt der Vorsitzende und macht mit dem Resümee gleich weiter. Mit dem traditionellen Weinfest im Heimathof und der „Schdaaimicher Einkaufsnacht“ habe der Verein wieder Tausende Besucher angelockt. „Damit möchten wir natürlich auch unsere Händler und Vereine unterstützen und Ihnen Gelegenheit bieten zusätzliche Einnahmen zu generieren“, erläuterte Hoffmann. Auch in der Berufsorientierung engagieren sich die Mitglieder. So wurde die „Talent Company“ der Strahlemann-Stiftung gemeinsam mit der Regelschule Steinbach-Hallenberg, mehreren Unternehmen, dem Schulförderverein und der Stadtverwaltung gegründet. In einem eigenen Klassenraum zur Berufsorientierung findet seitdem regelmäßig Unterricht statt, in dem Firmenvertreter ihre Unternehmen und Berufsbilder erklären.

Weiche Faktoren stärken

Die „Talent Company“ solle außerdem die bereits etablierten Formate „Reise durch Berufswelten“ und die „Berufsmesse in der Schule“ vereinen und sie ausbauen helfen. „Dort haben unsere Unternehmen gemeinsam und ohne jegliches Konkurrenzdenken neben großem Engagement und stetiger Mühe auch viel Geld investiert. Das ist meines Wissens nach einmalig in Deutschland“, so Hoffmann weiter. Dafür gab es Ende 2022 ein „Bildungs-Ass“ der „Jungen Deutschen Wirtschaft“.

Die Unterstützung der Wirtschaftsförderung der Stadtverwaltung sicherte Steinbach-Hallenbergs Bürgermeister Markus Böttcher zu, wenn es künftig darum gehen wird, Aktionen zur Arbeits- und Fachkräftegewinnung zu intensivieren. Leben und arbeiten gehöre zusammen. Es brauche nicht nur Arbeit, sondern eben auch Wohnraum, Kindergartenplätze, Schulen, Freizeitmöglichkeiten, Vereine, Gastronomie und nicht zuletzt auch Ärzte, Pflegedienste und Therapeuten. Steinbach-Hallenberg sei da mit sieben Kindertagesstätten, einer Grund- und einer Regelschule, über 80 aktiven Vereinen, einem Alters- und Pflegeheim sowie einem beispielgebenden Haus- und Fachärztenetz aber schon jetzt gut aufgestellt, betonte der Stadtchef.

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