Steinbach-Hallenberg „Berufswelten“ diesmal im Corona-Format

Christian Huhn in seiner Drechslerei während der Aktion 2018. Unter Coronabedingungen sind Besuche in Betrieben nur nach individueller Anmeldung möglich. Solche Termine sollen dieses Jahr vermittelt werden. Foto: Sascha Willms

Die „Entdeckungsreise in Berufswelten im Haseltal“ wird als diesmal als digitale Veranstaltung stattfinden. Vom 21. Juni bis 3. Juli können sich ortsansässige Betriebe mit einem Online-Stand präsentieren.

 
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Steinbach-Hallenberg - In den Jahren vor Corona erfreute sich die Ausbildungsmesse „Entdeckungsreisen in Berufswelten“ stets großer Beliebtheit. Die digitale Ausgabe in diesem Jahr soll für die Interessierten nicht minder interessant werden, heißt es in einer Pressemitteilung der Stadtverwaltung.

Besucher können sich bequem via Smartphone, Laptop, wahlweise gemütlich im heimischen Wohnzimmer umschauen und umfassend informieren. So sollen trotz der Einschränkungen in der Hallenburgstadt berufliche Perspektiven aufgezeigt und offene Lehrstellen besetzt werden.

Bereits seit 2012 gibt es die beliebte Aktion in der Hallenburgstadt. Der Entdeckungstag, an dem Schülerinnen und Schüler der Regelschulen Steinbach-Hallenberg und Schwarza die teilnehmenden Betriebe kennenlernen und die Informationen zu den verschiedenen Berufen erhalten, habe sich über die Jahre zu einem Höhepunkt zum Ende des Schuljahres entwickelt.

„Wir möchten Berufe erlebbar machen“, erläutert Jana Endter, Vorsitzende des Schulfördervereins, das Konzept der Veranstaltung. Vor Ort die Firmen kennenzulernen, teilweise selbst etwas aktives Tun zu dürfen oder mit den Ausbildern oder auch den Chefs ins Gespräch zu kommen, darauf komme es an. Als Kooperation zwischen dem örtlichen Gewerbeverein, der Regelschulen von Steinbach-Hallenberg und Schwarza und der Stadtverwaltung habe sich die „Reise in Berufswelten“ im Verlauf der Jahre zu einem Erfolgskonzept entwickelt. Die Jugendlichen erlebten vor Ort, wie modern und innovativ, aber auch familiär und sozial die örtlichen Unternehmen sind und so mancher Ausbildungsvertrag ist im Nachgang zustande gekommen.

Da die „Reise in Berufswelten“ auf Grund der Pandemielage nicht wie sonst stattfinden kann, musste eine Alternative her. Die Organisatoren brauchten ein Corona-Format. „Es ist wirklich wichtig, dass wir jetzt handeln. Bereits im vergangenen Schuljahr fand ebenso wie jetzt kaum gezielte Berufsorientierung statt“, betonte Jana Endter. Beide Schulen werden diese digitale Messe 14 Tage in den Unterricht mit einbinden, damit die Schüler Kontakt zu den Firmen aufnehmen können.

Als Blaupause diente die diesjährige Berufsmesse in Meiningen, welche ebenfalls erstmals digital stattfand. „Mit über 300 Besuchern war es wirklich ein voller Erfolg in Meiningen. Obwohl wir quasi mit Schuhen und Strümpfen ins kalte Wasser gesprungen sind“, erläutert Dirk Bradschetl, Regionalleiter bei der HCS Medienwerk GmbH, dem Anbieter und Umsetzer des digitalen Messeformats.

Zahlreiche Ausbildungsverträge seien im Nachgang der Veranstaltung geschlossen worden, sogar von kleineren Handwerksbetrieben, die zunächst sehr skeptisch waren. Als Vorteil für die Aussteller sei die unkomplizierte und ohne personellen Aufwand mögliche Teilnahme sowie die im Vergleich geringen Kosten hervorzuheben. „Es reicht wirklich ein Logo, ein Flyer oder ein einfaches Infoschreiben“, betonte Bradschetl. Selbstverständlich könnten auch Videos, Prospekte und Bilder eingepflegt werden. Zudem stehe allen Teilnehmern eine Nachrichtenoption zur Verfügung.

„Es ist sicherlich nicht mit dem sonst stattfindenden Event zu vergleichen. Aber mit diesem digitalen Format haben wir eine alternative Möglichkeit gefunden - sowohl für die Unternehmen als auch für die Schüler“, betonte Bürgermeister Markus Böttcher.

Die Schüler seien den Umgang mit digitaler Präsens gewohnt. Da erwarte er keine Probleme. Die heimischen Unternehmen könnten bei Bedarf zur Umsetzung einer digitalen Präsens auf die Hilfe der Kammern und der Stadtverwaltung sowie des Gewerbevereins setzen. „Wir haben einen ortsansässigen Anbieter, der ein spezielles Paket zur Gestaltung von Werbemedien zusammengestellt hat“, informiert Torsten Hoffmann, der Vorsitzende des Steinbach-Hallenberger Gewerbevereins. Diese könnten dann unabhängig von der Veranstaltung zum Beispiel auch für die eigene Homepage genutzt werden.

„Das Ziel dieses nun bereits traditionellen Projektes ist es, das Interesse der Schüler für die hier ansässigen Unternehmen durch praxisnahe Unternehmenseindrücke zu wecken, um ihnen dadurch frühzeitig eine Orientierung für ihre Berufswahl zu geben. Neu im digitalen Format ist die Präsentation von offenen Arbeitsstellen“, erläutert Bürgermeister Markus Böttcher. Gleichzeitig diene die Veranstaltung dazu, langfristig eine nachhaltige Sicherung des Fachkräftebedarfs in der Region zu unterstützen.

Man wolle der Jugend etwas bieten und zeigen, dass es hier Perspektiven gibt. Vorteil der digitalen Variante ist es, dass auf Grund des längeren Zeitraums über zwei Wochen vielleicht mehr Eltern und Familienangehören die Gelegenheit für gemeinsame Gespräche und Besuche der digitalen Stände nutzen. „Wir möchten erreichen, dass über die digitale Plattform individuelle Vororttermine zu Firmenbesichtigungen oder Praktika vereinbart werden und bestenfalls ein Ausbildungsvertrag entsteht“, sagte Böttcher.

Teilnehmen dürfen alle Unternehmen, die in der Stadt Steinbach-Hallenberg angesiedelt sind. Interessierte Unternehmen können sich ab sofort anmelden.

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