Auf allen Ebenen seien sie erlebbar und spürbar, die Ausmaße der Enttäuschung und Wut, oft auch der Machtlosigkeit oder Handlungsunfähigkeit, manchmal aber auch der Angst, die – gepusht durch Politik und Medien – in Aktionismus und Paniksituationen enden, schildert Scheler seine Wahrnehmung. „Kein Wunder“, schreibt er, „die ganze Welt ist betroffen, niemand war auf so etwas vorbereitet und bisher hat auch noch niemand auf der Welt ein Patentrezept gefunden – auch nach nunmehr zwei Jahren nicht.“ Auch er habe keinen Masterplan parat, könne nichts versprechen und in Aussicht stellen. Er verpflichte niemanden zu etwas und empfehle niemanden etwas. „Weil ich es einfach nicht weiß“, so Scheler. Er rate nur jedem, der es auch nicht wisse, es ebenso zu halten, es einfach zuzugeben, dass man keine Lösung zu bieten hat, und auf allen Ebenen maßvoll mit Vorwürfen, Beschimpfungen und Anordnungen umzugehen. „Die lösen das Desaster nämlich nicht auf, die verlagern nur die Verantwortung und machen blind.“