Die Realität ist jedoch härter: Viele junge Menschen haben keine andere Wahl. Etwa jeder Siebte im Alter zwischen 15 und 29 Jahren ist weder in Ausbildung noch berufstätig. Und wer arbeitet, findet oft nur befristete oder prekäre Beschäftigungsverhältnisse.
Hinzu kommt, dass stagnierende Löhne den Zugang zu Hypotheken erheblich erschweren. Zwar gilt Italien mit gut 70 Prozent Eigenheimbesitz als Eigentümerland, doch gerade junge Menschen bleiben vom Immobilienmarkt zunehmend ausgeschlossen.
Zudem spricht man in Italien aktuell auch von einer "Boomerang-Generation": Gemeint sind Menschen, die nach Jahren der Unabhängigkeit wieder zu ihren Eltern ziehen. Geldgründe spielen eine Rolle, aber auch emotionale Faktoren wie Einsamkeit oder das Bedürfnis nach familiärer Unterstützung.
Harter Immobilienmarkt in der Slowakei
In der Slowakei sorgte der Staat in der Zeit des "Realsozialismus" für Wohnraum. Nach der Wende wurden die Wohnungen allesamt privatisiert und kaum mehr neue gebaut. In Boom-Städten wie Bratislava ist es für private Investoren lukrativer, in Büroimmobilien als in Wohnungen zu investieren.
Dass Menschen hier vergleichsweise lange bei ihren Eltern wohnen bleiben, hat weniger mit den scheinbaren Vorzügen des "Hotel Mama" zu tun als mit der Härte des Immobilienmarkts.
Da es kaum freie Mietwohnungen gibt, bleiben junge Leute auch als Berufstätige bei den Eltern, bis sie genug Geld verdient haben, um sich eine eigene Wohnung kaufen zu können. Und das kann in dem Niedriglohnland lange dauern.