Stadtradeln im Ilm-Kreis Ab 1. Mai wieder radeln fürs Klima

Berit Richter
Im „Käferland“ haben die Knirpse bereits gute Erfahrungen mit einer Kinderrikscha gemacht, nun sollen weitere angeschafft werden Foto: /Elke Warzecha

Der Ilm-Kreis und die Städte Ilmenau und Arnstadt beteiligen sich auch in diesem Jahr am Stadtradeln. Ab 1. Mai darf kräftig fürs Klima getrampelt werden, verbunden diesmal mit einer Spendenaktion.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Ilmenau/Arnstadt - Ab dem 1. Mai darf wieder kräftig gestrampelt werden. Bis zum 21. Mai läuft das diesjährige Stadtradeln. Eine Aktion, an der sich der Kreis seit 2016, Ilmenau seit 2015 und Arnstadt schon seit 2014 beteiligen. „Arnstadt hat angefangen, da musste Ilmenau natürlich nachziehen“, dankte Oberbürgermeister Daniel Schultheiß in Richtung Kreisstadt für die Initiative. Er hoffe, dass viele Bürger die drei Wochen nutzen, „um einmal Radfahren im Alltag auszuprobieren“. Vielleicht merke der eine oder andere dann ja doch, dass sich so manche Besorgung schnell und bequem mit dem Fahrrad erledigen lasse.

Auch Landrätin Petra Enders und Arnstadts Bürgermeister Frank Spilling riefen am Dienstag zur regen Teilnahme auf. Den vom Klima-Bündnis, dem größten kommunalen Netzwerk zum Klimaschutz, initiierten Wettbewerb des Stadtradelns gibt es seit 2008. Ziel ist es, an 21 Tagen so viele Kilometer wie möglich für die eigene Kommune zu erradeln, damit etwas für die Gesundheit zu tun und Kohlendioxid einzusparen. Im letzten Jahr schafften 1240 Radler aus dem Ilm-Kreis über 240 000 Kilometer. Fleißig waren auch die Schülerinnen und Schüler beim Schulradeln, das es selbstverständlich auch wieder geben wird, dabei. 512 Mädchen und Jungen radelten knapp 97  000 Kilometer für ihre Schulen. „Das gilt es in diesem Jahr zu überbieten“, hofft Landrätin Petra Enders wieder über eine rege Beteiligung. Die Initiative Erfurter Kreuz unterstützt wieder das Schulradeln mit Preisen.

Schon erste Anmeldungen

44 Teams und 151 Radler haben sich im Ilm-Kreis schon fürs Stadtradeln registriert. In Ilmenau sind es 69 in 23 Teams und in Arnstadt 51 in elf Mannschaften. „Wir werden als Verwaltung auch wieder eine Mannschaft stellen und ich selbst auch mitradeln“, versprach Frank Spilling. „Ich liebe Radfahren und meine Familie auch.“ Daniel Schultheiß rief dazu auf, „wieder in den alten Teams an den Start zu gehen oder neue zu bilden. Radfahren ist ein Gewinn für alle. Für die Radfahrenden, die Städte, das Klima“.

Noch einen weiteren Nutzen sehen die Bürgermeister und die Landrätin. Die Teilnehmer am Stadtradeln lenken den Blick auf Schwachstellen im Radwegenetz und machen Verbesserungsvorschläge. „Oft sind das keine großen, teuren Sachen, sondern strukturelle Fragen“, erklärte Daniel Schultheiß. So habe man in Ilmenau die Anregung nach einem Fahrradübungsplatz aufgenommen, der auf dem Zirkusplatz entsprechend markiert werden soll. Die im letzten Jahr erstmalig eingeführten Raddialoge in Ilmenau und Arnstadt im Nachgang des Stadtradelns will Petra Enders in diesem Jahr fortführen. Auch dies habe gute Gespräche ergeben, sagte sie.

Erstmals Spendenziel

Erstmalig wird das Stadtradeln mit einer Spendenaktion auf der Vereinsplattform der Sparkasse Arnstadt-Ilmenau verknüpft. „Wir sammeln für sechs Kinderdreirad-Rikschas, die an drei integrative Kindergärten übergeben werden sollen. Unter dem Motto ‚Radeln für alle‘ sollen in den Kindergärten auch die Kinder in den Genuss des Fahrrad-Spaßes kommen, die nicht allein fahren können – quasi als Beifahrer“, erklärte Petra Enders.

Die Rikschas für den gemeinsamen Radspaß gehen an das Integrations-Kinderzentrum in Ilmenau, den Kindergarten Käferland und den Montessori-Kindergarten „Kindersegen“ in Arnstadt. 3000 Euro werden dafür benötigt. Sollte mehr zusammenkommen, dann wird der Kreis mit dem Geld weitere Maßnahmen unterstützen.

„Fahrradfahren ist gut für die Gesundheit, schafft auf Abstand Gemeinschaft an der frischen Luft und ist nicht zuletzt eine klimafreundliche Mobilitätsmöglichkeit. Ob mit dem Rad zur Arbeit oder zum Einkauf, auf den vielen Radwegen im Ilm-Kreis oder beim Training – Wer regelmäßig in die Pedale tritt, tut Gutes für sich und andere“, diese Botschaft übermittelten die Politiker am Dienstag.

Initiiert hatte die Arnstädter Teilnahme einst übrigens der städtische Radfahrbeauftragte Jörg Baumann. Demnächst wird er den Lenker an Heiko Herzer weitergeben. Vorher aber hofft auch er noch einmal auf eine rege Teilnahme vieler Radlerinnen und Radler.

Bilder