91 Prozent des WSCO-Gebäudebestandes werden mit Erdgas beheizt. Rund 2800 Wohneinheiten sind mit Gasheizungen ausgestattet und damit von der Maßnahme betroffen, die Warmwasserversorgung hingegen nicht.
„Das sind kurzfristige Maßnahmen, die wir schnell umsetzen können. Natürlich denken wir auch an die Zukunft und rüsten zum Beispiel Innen- und Außenbeleuchtung auf energiesparende LED um“, so OB Sauerteig. Ohnehin würden seit vielen Jahren bei städtischen Baumaßnahmen ambitionierte Energiestandards umgesetzt, was auch in Zukunft so bleiben soll.
Mit Beginn der Heizperiode soll es zu weiteren Einschränkungen kommen, um noch mehr Energie zu sparen. So wird derzeit geprüft, ob eine Absenkung der Temperaturen in Verwaltungsgebäuden und Sporthallen auf das gesetzlich vorgeschriebene Mindestmaß möglich ist.
Gleichzeitig hat die Stadt Coburg eine Task-Force gegründet, die sich regelmäßig trifft. Auch sie hat das Ziel, viele Möglichkeiten des Energiesparen zu finden. „Wir wollen, dass trotz der Einsparungen die Lebensqualität für die Bürgerinnen und Bürger so hoch wie möglich bleibt“, betont der Oberbürgermeister. So habe man zum Beispiel gemeinsam mit der SÜC beschlossen, das Aquaria weiter am Netz zu lassen - „bis hier klare Vorgaben und Handlungsanweisungen höherer Stellen kommen“ , erklärt der Oberbürgermeister.
Mathias Eckardt, Regionsgeschäftsführer des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB), verweist darauf, dass beim Herabregeln der Temperatur in Büros der Stadtverwaltung die Regeln der Arbeitsstättenverordnung eingehalten werden müssen. Danach müssen in Arbeitsräumen, also am Arbeitsplatz selbst, zwischen mindestens plus 20 Grad Celsius bei leichten Arbeiten im Sitzen und plus 17 Grad Celsius bei mittelschweren Arbeiten im Stehen oder Gehen gewährleistet sein. Bei schweren Arbeiten ist eine Temperatur von plus 12 Grad Celsius noch ausreichend. In Pausen-, Bereitschafts-, Liege-, Sanitär- und Sanitätsräumen müssen während deren Nutzung mindestens plus 21 Grad Celsius herrschen. „Solange es da keine gesetzlichen Änderungen gibt, wenden wir Gewerkschaften uns dagegen, die Temperaturen unter die vorgegebenen Werte abzusenken“, betont Eckardt.
Den Wechsel ins Homeoffice als Alternative sieht der DGB-Regionsgeschäftsführer kritisch. Damit würden Arbeitgeber bei den Raumkosten finanziell entlastet, Arbeitnehmer hingegen belastet. „Und das bei den hohen Energiepreisen“, so Mathias Eckardt. Eine solche Verschiebung ohne Ausgleich sei inakzeptabel.