Stadt Sonneberg Überraschungsgäste beim Jahresempfang

Sarah Jakob

Sonnebergs Bürgermeister Heiko Voigt hat zur großen Gala ins Gesellschaftshaus eingeladen. Was steht an in den kommenden Monaten in der Spielzeugstadt? Diese und andere Fragen beantwortet das Stadtoberhaupt – und begrüßt gleich zwei Überraschungsgäste in der Charlottenstraße.

 
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Zahlreiche Mitglieder der Stadtverwaltung, Akteure des öffentlichen Lebens, Bürgermeister-Kollegen, Unternehmer, Kommunalpolitiker und Ehrenamtler strömen jüngst in die Charlottenstraße. Im herausgeputzten Gesellschaftshaus findet nach mehrjähriger Pause endlich wieder ein Jahresempfang statt, den Bürgermeister Heiko Voigt zum Anlass nehmen will, die Gäste über aktuelle Vorhaben der Stadtverwaltung und die Entwicklung Sonnebergs zu informieren. Und auch, wenn das Jahr schon über zwei Monate alt ist – oder gerade deshalb – gibt es einiges zu berichten aus dem Rathaus.

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Deshalb spricht das Stadtoberhaupt in seiner Eröffnungsrede auch von dem, was in den vergangenen Monaten und Jahren trotz Corona-Pandemie und ihren Nachwehen entstanden ist. Die vielen begonnenen, fortgeführten und abgeschlossenen Bauprojekte, darunter der neue Großparkplatz samt renovierten Vereinsheim am Stadionareal, spricht er an. Dann, die erfolgreiche Gründung es Spielzeugvereins, in dessen Reihen sich Innenstadt-Akteure um die Belebung des Zentrums bemühen werden. Beim Thema Innenstadt angekommen, drückte der Rathauschef seine Freude über die Aufnahme ins Förderprogramm „Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren“ aus. Aber auch auf die zu bewältigenden Herausforderungen ging Voigt am Abend ein. Der Angriff Russlands auf die Ukraine jährte sich kurz vor der Veranstaltung zum ersten Mal.

Ein Wort prägt den Abend

„Genau vor einem Jahr, hat Putin der Ukraine, der westlichen Welt und der Demokratie den Krieg erklärt“, fasst der Bürgermeister zusammen. „Wie lange die erbitterten Kämpfe anhalten werden, ist weiter ungewiss. Wir haben Energiekrise, Wirtschaftskrise und die Nachrichten sind gespickt mit Worten wie Inflation, Rezession und Demonstration“, führt er aus. All jene Begriffe lösen Angst und Verzweiflung in den Menschen auf. Doch Voigt will sich im Folgenden nicht auf Krisen fokussieren, sondern von Mut sprechen. Vom Mut, den täglich Spielzeugstadtbewohner und Menschen im gesamten Kreisgebiet aufbringen, um etwas zu bewegen.

„Mut“ – dieses kurze Wort macht das Stadtoberhaupt deshalb zum Thema des Abends. Die Ehrungen der Bürger, die während der Laudatio für ihr Engagement gewürdigt werden, verfolgt auch ein politischer Überraschungsgast mit. Direkt zu Beginn des Festabends stellt der Bürgermeister nämlich Susanna Karawanskij, Thüringens Ministerin für Infrastruktur und Landwirtschaft, vor. Die Linke-Politikerin ist ihrerseits laut Voigt „Wahl-Sonnebergerin“, da sie selbst Mitglied im Kreisverband der Linken ist. Nachdem die Politikerin Anfang 2023 Landtagsmitglied Knut Korschewsky (Linke) bereits auf seiner Neujahrstour in die Büros der Bürgermeister im Landkreis begleitet hat, hört sie sich nunmehr an, wer in und um Sonneberg etwas bewirkt und voranbringt.

Kurzfristig, aber ihr zufolge sehr gern vorbei gekommen ist zudem die amtierende Weltmeisterin Luisa Görlich, geboren im Sonneberger Ortsteil Hasenthal.

Sie gewann erst jüngst die Goldmedaille bei den Nordischen Skiweltmeisterschaften 2023 in Planica im Teamspringen der Frauen. Den Mut Görlichs, sich den Skisprungschanzen dieser Welt zu stellen, spricht Voigt vor dem Publikum ebenfalls an. Und, ist man nach so viel Training noch manchmal nervös vorm Absprung? Ihre Antwort: „Definitiv, Aufregung ist immer noch dabei.“ Dennoch, den Sieg hat die 24-Jährige eingefahren und verweilt auch nicht lange im Heimatlandkreis: „Am Donnerstag geht es schon wieder nach Norwegen.“

Doch Gelegenheit, sich gemeinsam mit Ministerin Karawanskij und dem zweiten Redner des Abends, Bezirksheimatpfleger Günter Dippold, ins Goldene Buch der Stadt einzutragen, bekommt die Weltmeisterin noch. Zuvor werden im G-Haus jedoch mehrere Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehren für ihre langjährige Zugehörigkeit ausgezeichnet, sowie einige Menschen für ihren Verdienst in der Spielzeugstadt und deren Vereinen gelobt. Ehrengast Dippold, unterstützt Heiko Voigt kurzer Hand und übergibt Urkunden und kleine Präsente an die zu Ehrenden. Unter anderem auch an die Wasserstoffpioniere der Region, Ulrich Palzer, Bernd Hubner und Joachim Löffler für ihren Einsatz und ihre Impulse am Wasserstoffinstitut Hyson am alten Güterbahnhof. Außerdem auf die Bühne gebeten werden der vormalige Geschäftsführer der Wohnungsbaugesellschaft Peter Soyer, der längjährige Vorstand des Deutschen Alpenvereins Sektion Sonneberg, Günter Geyer, sowie der Sonneberger Handwerksmeister und langjährige Geschäftsführer Siegfried Brückner. In Abwesenheit wurde dem Ehepaar Cornelia und Hartmut Volkmar für ihre unermüdliche Arbeit für ihre Kuscheltier-Firma Plüti gedankt. Aber nicht nur Ehrenamtler und Einzelpersonen hatten ihren großen Auftritt. Auch zwei Sonneberger Institutionen feiern dieses Jahr Jubiläum: So nehmen Manuela und Bernd Schäfer eine aufwendig bemalte Urkunde für „400 Jahre Privatbrauerei Gessner“ entgegen. Musikschulleiterin Petra Adelbert bekommt stellvertretend für die gesamte Lehrer- und Schülerschaft dagegen ein Schriftexemplar zu Ehren des 70-jährigen Jubiläums der Einrichtung überreicht.