Stadt Hildburghausen Größe zeigen im Stadtrat

Im Stadttheater hatte Thomas Schmalz im Oktober den Bürgermeister beleidigt. Eben dort hat er sich – ebenfalls in einer Stadtratssitzung – auch entschuldigt. Foto: Bastian Frank/frankphoto.de

Thomas Schmalz entschuldigt sich für seine Beleidigung bei Hildburghausens Bürgermeister Tilo Kummer (Die Linke). Er verdient sich ebenso Respekt wie das Stadtoberhaupt, das die Entschuldigung des Fraktionsvorsitzenden von Pro Hbn ohne Umschweife annimmt.

 
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Hildburghausen - Thomas Schmalz hat es getan. Der Vorsitzende der Fraktion Pro Hbn in Hildburghausens Stadtrat hat sich in der jüngsten Stadtratssitzung bei Bürgermeister Tilo Kummer (Die Linke) entschuldigt. Warum? Weil er das Stadtoberhaupt in der vorangegangenen Sitzung Ende Oktober beleidigt hatte. „Ich weiß nicht, was Sie ab und zu mal rauchen“, hatte Schmalz den Bürgermeister damals messerscharf gefragt. Trotz seines Ärgers über und aller Meinungsverschiedenheiten mit Kummer ist eine solche Äußerung schlichtweg nicht akzeptabel. Das sieht auch Schmalz inzwischen so, der sich offensichtlich eben in einer Stadtratssitzung entschuldigen wollte, um seine Verfehlung im gleichen Umfeld möglichst vergessen zu machen. Deshalb lagen einige Wochen zwischen Beleidigung und Korrektur.

Ungeachtet dessen verdient seine nachgeordnete Handlung Respekt. Denn viel wichtiger als die zeitliche Komponente ist die Entschuldigung an sich. Thomas Schmalz hat damit Größe bewiesen und klar aufgezeigt: die sachliche und die persönliche Ebene sind nicht nur unter den gewählten Vertretern der Einwohner der Stadt klar zu trennen. Trotz aller Auseinandersetzungen haben solche Entgleisungen auch oder gerade in einem solchen Gremium nichts zu suchen. Dieser Meinung ist auch Tilo Kummer, der nicht etwa schmollte und ablehnte, sondern prompt antwortete: „Vielen Dank, ich nehme die Entschuldigung an.“ Auch er verdiente sich dafür Respekt.

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