SRH-Zentralklinikum Erste Krankenpflegehelfer starten im Sommer

Am 1. März starteten 16 junge Menschen in ihre dreijährige Pflege-Ausbildung in der Krankenpflegeschule. Ab September soll das Angebot dort noch einmal vergrößert werden: Die Ausbildung mit bis zu 20 Schülern übernimmt dann das SRH-Klinikum in Eigenregie.

 
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Junge Leute auf der Schülerstation im SRH-Zentralklinikum Suhl. Foto: privat

Als die Suhler Krankenpflegeschule vor zwölf Jahren neu startete, ahnte wohl niemand, dass sie zu einer der Herzkammern des Klinikums werden würde. „Unser Träger ist gemeinnützig. Die SRH ist im Gesundheitswesen und in der Bildung aktiv. Für uns ist es eine absolute Herzensaufgabe, die beiden Zweige Bildung und Gesundheit in unserer Schule zu verknüpfen“, sagt Pflege- und Verwaltungsdirektorin Susanne Vohs. Die gelernte Krankenschwester weiß, wie wichtig die fundierte Pflege-Ausbildung ist. „Einmal natürlich für unsere Patientinnen und Patienten, die gut gepflegt werden wollen. Dann aber auch für das Miteinander der Berufsgruppen im Klinikum und für den Fortbestand als größer Gesundheitsdienstleister in unserer Region“, umreißt sie knapp.

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Seit 2012 werden in Suhl Schwestern und Pfleger in der klinikeigenen Pflegeschule ausgebildet. Die Schule direkt im SRH-Klinikum ist die einzige Höhere Berufsfachschule in Suhl. Und sie ist staatlich anerkannte Ersatzschule. „Das heißt, wir dürfen Prüfungen selbst abnehmen“, äußert sich Schulleiterin Kerstin Neumann stolz. Auf diese Art haben gut 220 Schwestern und Pfleger in den vergangenen Jahren ihre Ausbildung hier abgeschlossen.

„Die meisten sind bei uns geblieben und nun fester Teil ihrer Teams auf unseren 24 Stationen“, sagt Vohs. Das sei angesichts der Babyboomer-Generation, die nun auch in der Krankenpflege langsam in den absolut verdienten Ruhestand trete, bitter nötig. „Es nützt dabei nichts, die Hände in den Schoß zu legen und darauf zu warten, dass neue Bewerbungen eintrudeln. Man muss auch mutig sein und machen“, so Vohs.

Weil man in der vergangenen Zeit gesehen habe, dass die Ausbildung begehrt sei, habe man zusätzlich zum regulären Schulstart im September im Jahr 2023 erstmals eine Schulklasse im März an den Start geschickt. „Eine Frühjahrsklasse hier abseits der Metropolregionen zu etablieren, ist nach wie vor ziemlich mutig“, meint Schulleiterin Kerstin Neumann. Rund 15 Schülerinnen und Schüler sind seitdem jedes Jahr im März in die Ausbildung gestartet.

„Es ist in jedem Jahr ein gutes Stück Arbeit und es braucht nach wie vor viel Werbung, die Klasse auskömmlich zu besetzen. Wenn im Jahr 2026 die erste März-Klasse ihr Examen absolviert, wird es aber umso lohnender sein. Das ist großartig“, freut sich die Schulleiterin. Am Schulstart im März wolle man daher zusätzlich zum September unbedingt festhalten.

FSJ-Entgelt von über 1000 Euro

Um noch mehr junge Menschen für die Ausbildung und die Arbeit im Krankenhaus zu gewinnen, habe man das Entgelt für Freiwilligendienstleistende im FSJ auf mehr als 1000 Euro erhöht. „So ein FSJ dauert von sechs bis 18 Monaten. Manche sehen es als Überbrückungsmöglichkeit, für die meisten ist es aber viel mehr. Wir sind dankbar für die motivierten jungen Menschen, die uns im FSJ helfen. Für viele ist so ein FSJ der Einstieg ins Gesundheitswesen und in die Ausbildung bei uns“, so Vohs. Ideal könnte man das flexible FSJ mit dem Schulstart im März oder September verknüpfen.

Um das Paket für junge Menschen mit Hauptschulabschluss oder Quereinsteiger noch abzurunden, wird die Pflegeschule im Klinikum ab September 2025 erstmals eigene Krankenpflegehelfer ausbilden.

„Diese Ausbildung dauert nicht drei Jahre, sondern nur eines. Krankenpflegehelfer sind auf dem Arbeitsmarkt ebenso gesucht, wie examinierte Schwestern und Pfleger. Für uns ist dieser Schritt folgerichtig“, erklärt die Verwaltungsleiterin. Schließlich habe man im Klinikum eine großartige Schule mit motivierten Lehrerinnen und Lehrern, um auch selbst hier tätig zu werden.

„Bewerbungen für den Beruf Krankenpflegehilfe nehmen wir ab sofort entgegen“, wirbt Susanne Vohs. Absolventen dieser Helfer-Ausbildung könnten danach direkt in den Beruf starten oder aber die dreijährige Pflege-Ausbildung anschließen. „Die abgeschlossene Krankenpflegehilfe-Ausbildung entspricht dem Realschulabschluss und berechtigt für weiterführende Ausbildungen“, so Vohs.

Spatenstich für Schule noch 2025

Und noch ein Fakt ist Grund zur Freude: Schon seit mehr als einem Jahr warten rund sechs Millionen Euro darauf, in eine neue Pflegeschule investiert zu werden. Die Pläne dazu schreiten voran: „Wir haben länger beraten, ob wir im Bestand umbauen oder ein neues Gebäude errichten. Nun ist klar: Wir werden auf unserem Gelände eine ganz neue Schule bauen. So können alle unsere Schulklassen in wunderbaren Räumen fürs Lernen zusammenkommen. Die Schule wird nach dem Core-Prinzip unserer SRH ausgestattet. Das heißt, das Lernen wird noch flexibler und individueller sein“, ist Susanne Vohs überzeugt.

Zum Spatenstich für die neue Schule soll in der zweiten Jahreshälfte 2025 eingeladen werden. Bewerbungen von Lehrern werden schon entgegengenommen.

Die Fakten

Krankenpflegeschule:
Einzige Höhere Berufsfachschule in Suhl;Staatlich anerkannte Ersatzschule seit 2017;105 Schüler in sechs Klassen;Zehn angestellte Lehrerinnen und Lehrer;6,49 Millionen Euro Fördermittel stehen für den Neubau der Pflegeschule bereit.