Sportschießen Silber für Karsch, Arbeit für Vennekamp

Monika Karsch. Foto:  

Monika Karsch holt bei der EM im kroatischen Osijek wieder eine Medaille. Diesmal eine silberne. Für die anderen deutschen Schützinnen läuft es nicht so gut.

 
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Osijek - Gegen sieben Schützinnen aus sechs Nationen – lediglich Russland stellte zwei Teilnehmerinnen – trat Sportschützin Monika Karsch im kroatischen Osijek im EM-Finale der besten acht an. Der Start der Titelverteidigerin im Sportpistolen-Wettbewerb verlief diesmal nur mäßig, denn bei den ersten zehn Schuss setzte Karsch nur fünf Treffer. Doch in der Folge steigerte sich Deutschlands Sportschützin des Jahres 2019 deutlich: Unter drei Treffern blieb sie pro Fünferserie nicht mehr, nach ihrer vierten Viererserie schob sie sich sogar an die Spitze des Tableaus mit 24 Treffern aus 35 Schüssen.

„Am Anfang war es noch ein wenig holprig, aber ab der dritten Serie war ich voll in meinem Element. Ich konnte gut abrufen, was ich im Training gemacht habe“, schilderte Karsch kurz nach der Siegerehrung den Verlauf aus ihrer Sicht. Nach drei weiteren Volltreffern war ihr Bronze bereits sicher, die zwei Treffer in der vorletzten Serie bedeuteten Silber, aber auch der Fall auf Rang zwei hinter die Französin Lamolle.

Lamolle ließ sich die einmalige Chance nicht mehr nehmen und gewann mit einer perfekten Serie ihren ersten EM-Titel, Karsch freute sich nach insgesamt 32 Treffern über ihre dritte EM-Einzelmedaille in Serie – auch wenn sie dieses Mal nicht golden glänzte. Auch Bundestrainerin Barbara Georgi war überwältigt: „Das war superaffengeil, was Moni geleistet hat. Es ist grandios: Wenn sie einmal im Finale steht, ist sie fast unschlagbar. Die dritte EM hintereinander mit einer Medaille, nach zweimal Gold jetzt Silber, also fast den Titel verteidigt“, so Georgi. „Natürlich hat nicht alles funktioniert, in der Präzision haben wir ein paar Federn gelassen und wir mussten das Feld von hinten aufrollen und auf Fehler der anderen hoffen. Aber wir wissen jetzt, wo wir stehen, und natürlich gibt es dieses Jahr noch zwei Wettkämpfe.“ Gemeint sind der Weltcup an gleicher Stelle und natürlich die Olympischen Spiele in Tokio.

In der zuvor geschossenen Qualifikation tat sich das deutsche Trio schwer. Vor allem im ersten Teil, dem Präzisionsschießen, wurden zu viele Ringe liegen gelassen. Karsch („Ich musste noch ein wenig zittern, ob mein Ergebnis reicht“) schoss noch am besten mit 289 Ringen, Doreen Vennekamp (285) und Carina Wimmer (286) schwächer.

Und da die deutsche Stärke, das Duellschießen, nur Karsch wie gewohnt gelang – sie schoss 294 Ringe – mussten sich Vennekamp (292) und Wimmer (285) mit den Plätzen 23 bzw. 40 begnügen. Vennekamp, die neben Karsch bei den Olympischen Spielen in Tokio starten wird, aus dem Hessischen stammt, aber mittlerweile in Steinbach-Hallenberg wohnt, sagte: „Ich bin nicht zufrieden. Aber wir wissen, an welchen Kriterien es gelegen hat und dass noch viel mehr geht. Jetzt heißt es: auswerten, arbeiten und dann zeigen, was ich kann.“

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