Die Geschehnisse in der klassischen olympischen Sportart könnten eine Blaupause für die Olympischen Spiele in Paris 2024 sein. Das Internationale Olympische Komitee strebt in dieser Woche bei seinem Meeting in Lausanne die Rückkehr von Athletinnen und Athleten aus Russland und Belarus auf die internationale Sportbühne unter neutraler Flagge an.
Im Gegensatz zu den Leichtathleten um Präsident Sebastian Coe hat der vom russischen Oligarchen Alischer Usmanow finanzierte Fecht-Weltverband bereits am 10. März die Kehrtwende vollzogen und in einem mit großer Mehrheit getroffenen Beschluss Russen und Belarussen die Teilnahme an der Olympia-Qualifikation erlaubt.
"Ich würde mir wünschen, dass man sagt: Es ist noch zu früh, dass die Russen zurückkommen dürfen - auch im Hinblick auf die Olympia-Quali", sagte Schlaffer an die Adresse von IOC-Präsident Thomas Bach, dem Fecht-Olympiasieger von 1976. "Ich hoffe, dass das IOC bei den Entscheidungen bleibt, die getroffen wurden. Die Lage hat sich ja nicht verändert, sie hat sich eher noch verschlechtert", sagte der Säbelfechter.
Keine Fecht-Weltcups mehr in Deutschland
Im Kampf um die Olympia-Qualifikation verzichten Deutschlands Fechter auf den Heimvorteil - Weltcup-Veranstaltungen in Deutschland werden bis auf Weiteres, auch mit Unterstützung der Sportler, nicht mehr stattfinden. Die Abstimmung unter den Kaderathleten in der Frage sei ziemlich klar gewesen, sagte Schlaffer.
Unklar dagegen ist das Abstimmungsverhalten der DFB-Präsidentin. Seit der Pro-Russland-Entscheidung wird über das Veto der früheren Spitzenfechterin Claudia Bokel beim FIE-Entscheid spekuliert - die 49-Jährige hat sich dazu noch nicht geäußert. "Auch der aus Steuermitteln finanzierte Fechter-Bund sollte sich nicht aus der Verantwortung stehlen und zumindest transparent darlegen, ob, wie und warum er zur Rückkehr Russlands in den Weltsport beigetragen hat", fordert Klein.