Sause zum Schanzentisch Sportliches Spektakel am Inselbergbakken

Michael Lauerwald

Schuhe schnüren und die gesamte Kondition zusammennehmen hieß es am Wochenende an der Inselbergschanze in Brotterode. Dort eilten fast 60 Athleten nach oben, Kai Frieß in dreieinhalb Minuten. Doch auch die Sanitäter mussten mal ran.

 
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Unter den 400-Meter-Läufen in Deutschland ist der Brotteroder einer der brutalsten. Der führt schließlich mit einer Steigung nach oben, die schon an Bergsteigen erinnert. Wo beim COC die Skispringer starten, hieß es diesmal den mächtigen Auslauf der Inselbergschanze mit Muskelkraft zu erklimmen: Hoch Laufen statt runter Springen war die Devise des Abends.

Pünktlich am Nachmittag des ersten Julitages 2022 hörte auch der langersehnte Regen auf, rund 200 Zuschauer fanden sich ein und die Sonne kam wieder über der Bergstadt zum Vorschein. Natürlich machte die Feuchtigkeit die Bedingungen für die über 70 Starter und Starterinnen nicht einfacher. Der Hang erwies sich als ziemlich rutschig. Gestartet wurde in zwei Blöcken. Zuerst hieß es für die Erwachsenen Teilnehmer den Berg bis zum Anlaufgerüst der Schanze zu erklimmen, bevor der Nachwuchs an der Reihe war.

Während die Erwachsene bis ganz nach oben mussten, war für die Kinder in der Hälfte Schluss. In Höhe Kampfrichterturm war hier der Ausstieg. Die Anstrengung stand den Läufern ins Gesicht geschrieben. Irgendwann ging es nur noch auf allen Vieren den Hang hinauf. Ameisengleich hangelte man sich durch das hohe Gras, das dabei noch als Kletterhilfe diente. Alle Teilnehmer gelangten zum Ziel, wenn auch teilweise ziemlich angeschlagen.

Frischer Lorbeer gebührt auch einem Stadtratsmitglied, dem zwischendurch die Strapazen zu schaffen machten und für eine Zwangspause sorgten. Marian Mühlhausen, auch als Linienrichter vom Fußballplatz bekannt, musste sich von der Bergwacht und Sanitätern kurzzeitig medizinisch betreuen lassen. Nach kurzer Zeit konnte jedoch Entwarnung gegeben werden. Der Bergläufer konnte da schon wieder lächeln. Teilnahme zählte: Man müsste es überhaupt erst einmal nachmachen, so die Meinung der Zuschauer-Gemeinde.. Zum Abschluss fand eine Siegerehrung im Auslauf der Inselbergschanze statt. Aufgeschlüsselt nach Alter gab es Urkunden und für jeden Teilnehmer und Teilnehmerin ein Medaille. Frieß absolvierte seinen Siegeslauf auf der 400-Meter-Strecke in 3:29 Minuten. Das ist fast auf die Sekunde genau die Zeit des Schwimmweltrekordes von Paul Biedermann über die selbe Distanz. Damensiegerin Marian Münch war in 4:40 Minuten. Bei den Männern wäre das ein Mittelfeldplatz gewesen.

Es ging auch nicht um große Preise. Der große Spaßfaktor war hier der Hauptgewinn. Versorgt wurden Gäste und Teilnehmer vom WSV-Brotterode, der auch die Regie der Veranstaltung übernommen hatte.

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