Spielemesse Warum wurde die E3 abgesagt?

Markus Brauer
Gamer mit Headsets auf der Spielemesse Gamescom (2019) Foto: dpa/Henning Kaiser

Den ganzen Tag spielen: Das machen Kinder gerne, aber auch viele Erwachsene träumen von der digitalen Bespaßung. Die „Electronic Entertainment Expo“ – kurz E3 – eine der wichtigsten Spielemessen der Welt, sollte im Juni stattfinden. Jetzt wurde sie abgesagt.

 
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Der Markt für Online-Games ist gigantisch. Der Umsatz wird 2023 vermutlich rund 25,5 Milliarden Dollar (23,4, Milliarden Euro) betragen. Bis 2027 soll das Marktvolumen mehr als 31 Milliarden Dollar (28,5 Milliarden Euro) erreichen, was einem jährlichen Umsatzwachstum von fünf Prozent entspricht. Die Zahl der Nutzer wird bis dahin auf 1,25 Milliarden prognostiziert. Nun wühlt eine Meldung die Branche auf: Die E3 findet nicht statt.

Was ist die E3?

E3 steht für „Electronic Entertainment Expo“. Sie ist bisher eine der weltweit wichtigsten und besucherstärksten Messen für Video- und Computerspiele gewesen.

Auf ihr präsentieren Spieleentwickler und Publisher (zur Info: Name für Software-Unternehmen, die Computerspiele oder -programme veröffentlichen und vertreiben) ihre aktuellen und kommenden Projekte und Updates.

Von 1995 bis zum Ausbruch der Coronapandemie 2019 fand die E3 meist in Los Angeles (US-Bundesstaat Kalifornien) statt. Veranstaltet wird sie von der Entertainment Software Association (Esa). 2020 war die Messe coronabedingt nur online zu verfolgen oder wurde teilweise abgesagt.

Wird die E3 künftig stattfinden?

Das steht noch in den Sternen. Der Veranstalter Reedpop und die Esa haben die Messe, die vom 13. bis 16. Juni 2023 stattfinden sollte, komplett gestrichen. Und zwar nicht nur die Veranstaltungen vor Ort, sondern auch alle digitalen Angebote.

Ob die E3 2024 oder überhaupt jemals wieder stattfinden wird, ist noch völlig unklar. „Die Zukunft der E3“ müsse man „neu bewerten“, heißt es seitens der Esa.

Was ist der Grund für die Absage?

Die Verantwortlichen für die einst wichtigste Messe dieser Art haben es bis knapp drei Monate vor dem angesetzten Termin nicht geschafft, Zusagen von Ausstellern zu bekommen.

„Das war eine schwierige Entscheidung, denn wir und unsere Partner haben uns sehr bemüht, diese Veranstaltung auf die Beine zu stellen, aber wir mussten tun, was für die Branche und für die E3 richtig ist“, teilten die Veranstalter in einer E-Mail mit.

Vor allem die Absagen zahlreicher Branchengrößen und Konsolenhersteller wie Sony, Microsoft und Nintendo dürften ein Grund für die Absage gewesen sein.

Wie der Branchendienst IGN berichtet, konnte man „schlicht nicht das durchgehende Interesse” sammeln, das notwendig sei, um das Event „auf eine Weise durchzuführen, die der Größe, Stärke und dem Einfluss der Industrie“ gerecht werde.

Was bedeutet das Aus für Spieler?

So viel steht fest: Auf Neuigkeiten aus der Branche dürfen sich Spieler auch weiterhin freuen. Ubisoft etwa, der Schöpfer von Game-Series wie „Assassin’s Creed“, „Just Dance“, „Tom Clancy’s video“ hat bereits eine eigene Veranstaltung am 12. Juni 2023 angekündigt.

Was macht die Konkurrenz?

Die schläft nicht. Mit dem „Summer Game Fest“ von Goeff Keighley hat ein E3-Konkurrent stark an Beliebtheit gewonnen. Das SGF gilt inzwischen als echte Alternative zur E3 und soll am 8. Juni live stattfinden.

Info: Game-Shows

Spielmessen
Das ganze Jahr über finden weltweit Spielemessen und Game-Shows statt. Hier eine Übersicht über die wichtigsten Termine 2023: BlizzCon (eventuell Frühling 2023), Indie Live Expo (20. bis 21. Mai 2023), Summer Game Fest (8. bis 13. Juni 2023), Xbox Games Showcase (11. Juni 2023), Starfield Direct (11. Juni 2023), E3 (abgesagt – ursprünglich 11. bis 16. Juni 2023), Ubisoft Forward (12. Juni 2023), Gamescom in Köln (22. bis 27. August 2023), Tokyo Gane Show (21. bis 24. September), EGX (12. bis 15. Oktober 2023), PC Gaming Show 2024 Preview (Ende 2023).

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