Ungeachtet der Schuldfrage zeichne die Vorgehensweise "ein schreckliches Bild für den Sport", kommentierte der portugiesische Tennis-Journalist José Morgado auf X. "Tennis hat ein Doping-Problem", schrieb die britische Zeitung "The i": "Der Tennissport kann nicht erwarten, dass die breite Öffentlichkeit ihn ernst nimmt, wenn er sein wichtigstes Geschäft – denn in der Integrität des Sports ist nichts wichtiger als Anti-Doping – im Dunkeln betreibt, bevor er es der Welt als vollendete Tatsache präsentiert."
Präsident Dietloff von Arnim vom Deutschen Tennisbund zeigt Verständnis für die Aufregung. "Wir müssen uns dieser Kritik stellen", sagte er der Deutschen Presse-Agentur. Von Arnim forderte mehr Transparenz im Anti-Doping-Kampf, "da darf es auch kein Geschmäckle geben, dass eventuell mit zweierlei Maß gemessen wird".
Die Itia rechtfertigte das Vorgehen. Da Sinner und Swiatek innerhalb von zehn Tagen erfolgreich Berufung gegen die vorläufige Sperre eingelegt hätten, seien die Suspendierungen gemäß den Anti-Doping-Regeln im Tennis nicht veröffentlicht worden.