Eine originelle Hilfsidee haben sich die E-Sportler vom SV 02 Arnstadt einfallen lassen. Sie laden am Samstagabend, ab 21 Uhr, zu einem digitalen Fußballturnier ein. „Ob Liga-Vereine oder offizieller E-Sport-Verein, Hauptsache so viele Turnierteilnahmen wie möglich“, heißt es dazu in der Ankündigung. Und: „Wir würden uns freuen, wenn jedes Team eine Spendengebühr von mindestens zehn Euro beisteuert, um den Opfern der Naturkatastrophe etwas Hoffnung und Hilfe zu geben. Gern darf natürlich auch etwas mehr gespendet werden, denn jeder Cent zählt.“ Den eingenommenen Betrag werde man Eins zu Eins den Betroffenen zukommen lassen.
Doch nicht nur mit Sach- und Geldspenden kommt Unterstützung aus dem Ilm-Kreis für die Katastrophengebiete. Einsatzkräfte leisten auch ganz konkret Hilfe in den betroffenen Gebieten. So machten sich am Montag vier Spezialisten des DRK-Kreisverbandes auf den Weg nach Rheinland-Pfalz, um gemeinsam mit Kollegen aus Gera psychologische Hilfe zu leisten. „Sie betreuen die Einsatzkräfte vor Ort seelsorgerisch“, erklärt Kreisverbandsvorsitzender Henrik Fröhlich. Zudem wird man die Einnahmen der Blutspendeaktion an diesem Mittwoch spenden.
Zurück aus dem Einsatz
Bereits wieder zurückgekehrt sind die sechs Kameraden der Stadtilmer Feuerwehr, die mit dem Dekon-P des Katastrophenschutzzuges des Ilm-Kreises am Freitag gemeinsam mit 19 weiteren Thüringer Feuerwehren nach Rheinland-Pfalz aufbrachen. „Unsere Aufgabe war es, die Trinkwasserversorgung in den betroffenen Gebieten sicherzustellen“, erklärt Patrick Kümmerling. Der stellvertretende Stadtilmer Stadtbrandmeister leitete die Einsatzgruppe, zu der noch Roy Blumeier, Johannes Burkl, Patrick Langbein, Sebastian Domnick und Ronny Schmidt gehörten.
Zunächst ging es für sie nach Koblenz. „Dann wurden wir an den Nürburgring geschickt, wo das große Sammellager für die Hilfskräfte ist“, berichtet Kümmerling weiter. Dort wurden die Thüringer Einsatzkräfte dann in einzelne Gruppen auf- und bestimmten Orten zugeteilt. Die Stadtilmer waren gemeinsam mit Kameraden aus Saalfeld-Rudolstadt im Einsatz, zunächst in Sinzig, dann in Bad-Neuenahr-Ahrweiler.
„Wir haben an den Notunterkünften, dort, wo sich die Menschen aufhalten, Kanister mit Trinkwasser befüllt“, umreißt Patrick Kümmerling die Aufgabe. Die Herausforderung sei dabei gewesen, erst einmal an Ort und Stelle zu kommen, denn vielfach sei die Infrastruktur zerstört oder stark beschädigt. Da fehle dann schon plötzlich mal ein Stück Straße.
Untergebracht waren die Männer teilweise in Sammelunterkünften, eine Nacht verbrachte man aber auch in den Zelten, welche für solche Einsätze auf ihrem Fahrzeug stationiert sind. Man habe viel Zerstörung gesehen, so Kümmerling, aber auch viel Hilfsbereitschaft. „Es sind viele private Helfer vor Ort, aber auch andere Hilfsorganisationen“, berichtet der Feuerwehrmann.
Gut möglich, dass dazu auch weitere Einsatzkräfte aus dem Ilm-Kreis zählen werden. Das Land frage regelmäßig ab, welche Einheiten zur Verfügung stünden, heißt es auf Anfrage aus dem Landratsamt. Bisher sei noch keine abgefordert worden, dies könne sich aber stündlich ändern.