Spendenaktion Kinder in Hodod hoffen auf Hilfe

Doris Hein

Die Aktion Weihnachten im Schuhkarton ist abgeschlossen. Nun startet die traditionelle Hilfsaktion der Steinacher für Kinder in Rumänien.

 
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Die Menschen in Hodod und Umgebung Foto: /privat

Den Namen Hodod kennen in Steinach mittlerweile viele Menschen. Seit mehr als 20 Jahren bringt die Evangelisch-Lutherische Kirchgemeinde der Brunnenstadt alljährlich vor Weihnachten Geschenke und damit ein Stück Hoffnung zu den Familien, die dort leben. Vor allem aber zu den Kindern.

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Rumänien ist heute ein durchaus fortschrittliches Land mit schönen Innenstädten, weiß Andreas Eimecke, der bei der Steinacher Hilfsaktion den symbolischen Hut auf hat. Aber es gibt eben auch noch sehr viel Armut, besonders auf dem Land. So wie in Hodod, das im Länderdreieck Ungarn-Ukraine-Rumänien liegt. In diesen Dörfern wird häufig Ungarisch gesprochen, weshalb Eimeckes Volkshochschul-Kenntnisse der Sprache durchaus hilfreich sind. Die Kontakte, etwa zu den Roma-Siedlungen, die von den Steinachern regelmäßig Besuch erhalten, kommen meist durch ungarische Freunde zustande. Der Bürgermeister in Hodod ist übrigens selbst Ungar – so wie rund zwei Millionen der Einwohner von Rumänien.

Bezahlte Arbeit gibt es in Hodod und Umgebung kaum, und wenn, dann meist als Job für einen oder ein paar Tage. Von Mindestlohn kann keine Rede sein. Aber die Frauen und Mütter vor Ort sind sehr engagiert und tun alles, um ihren Kindern wenigstens den Schulbesuch zu ermöglichen. Doch guter Wille allein reicht eben oft nicht. Und so freuen sie sich sehr über die Unterstützung aus Thüringen.

„Es macht uns so viel Hoffnung, dass ihr aus Deutschland uns jedes Jahr besucht. Wir sind doch nur einfache Leute“, bekamen die Steinacher an ihrem Reiseziel zu hören.

In den Romasiedlungen, die sie anfahren, hat sich inzwischen viel zum Positiven gewendet. Mit hiesigen Verhältnissen kann man das beschwerliche Leben dort aber nicht vergleichen. Das fängt schon mit einem katastrophalen Umfeld an, mit Wegen, die nur aus Matsch bestehen. Doch was die Frauen, oft ganz alleine, zuwege bringen, ist sehr ermutigend. Deshalb soll auch explizit für sie und ihre Kinder die Hilfe weitergehen.

„Durch unsere ungarischen Freunde lernen wir immer wieder neue Kinder kennen, die unserer Hilfe bedürfen“, erzählt Eimecke. Mit den Kindern sei ein gutes Auskommen, betont er. So habe er von Roma-Kindern gelernt: „Wenn ich traurig bin, dann mach ich es wie König David: Ich singe…“. Und so bringt der Steinacher Freundschaftsbote Lieder, die er bei den Kindern in Rumänien gelernt hat, mit in Kindergärten im Landkreis Sonneberg und umgekehrt. Unlängst war er wieder einmal bei den Haselbacher Steppkes zu Gast. Dabei haben sie gemeinsam ein Bewegungslied gesungen: „Vom Anfang bis zum Ende hält Gott seine Hände über dir und über mir“. Auch in Kindergärten in Sonneberg hat Eimecke schon mit der Gitarre Lieder von hier und dort angestimmt.

Doch nicht nur die Musik bringt den Mädchen und Jungen in Hodod und Umgebung Freude. Ein großes Stück Hoffnung steckt für die Kinder in jedem Weihnachtspäckchen aus Steinach. Deshalb ist es den Organisatoren von der Kirchgemeinde wichtig, dass sich möglichst viele Menschen bei der Spendenaktion miteinbringen, um Kinderaugen in Rumänien zum Leuchten zu bringen. In die Päckchen darf alles gepackt werden: Kleine Anziehsachen wie T-Shirts, Strümpfe oder Schal, Schulbedarf, Süßigkeiten, Spielsachen und Hygieneartikel.

Einen Hinweis gilt es unbedingt zu beachten: „Packen Sie nur Dinge ein, die Sie auch Ihren eigenen Kindern schenken würden. Es ist keine Altkleidersammlung, und auch kaputtes Spielzeug bereitet niemandem Freude!“ Erfahrungsgemäß werden besonders Geschenke für Kinder im Alter von acht bis 15 Jahren benötigt, am besten in Geschenkpapier verpackt und mit einem Aufkleber, ob das Paket für Junge oder Mädchen geeignet ist und für welche Altersgruppe.

Gebraucht werden auch Geldspenden. Damit konnten in den vergangenen Jahren Familien und soziale Projekte gezielt unterstützt werden. So etwa eine Tagesstätte für behinderte Menschen in Cehu Silvaniei. Betroffene Familien haben sich dort vor Jahren zu einer Elterninitiative zusammengeschlossen zur Betreuung ihrer, in der Regel erwachsenen, Kinder mit Down-Syndrom.

Geld braucht es aber auch zum Erhalt der Hausaufgabenbetreuung, wo bis zu 50 Kinder Hilfe im Schulalltag sowie ein warmes Mittagessen erhalten. Die Pädagogin, die dort arbeitet, kommt selbst aus dem Romadorf. Ihr Studium wurde mit Spenden unterstützt – heute unterstützt sie die Kinder.

Päckchen und Geldspenden werden im Pfarramt Steinach vom Montag, 25., bis Freitag, 29. November, jeweils von 15.00 bis 16.30 Uhr und am Samstag, 30. November, von 9.00 bis 12.00 Uhr entgegengenommen. Wer aus den nördlicheren Gefilden mit einer Spende helfen, aber nicht den Umweg nach Steinach in Kauf nehmen möchte, der kann sein Päckchen Dienstag bis Freitag im Backwarenshop Gehrlicher in Lauscha oder ab sofort bei Doris Hein, Hüttenplatz 5 in Lauscha, abgeben. Die Päckchen werden dann nach Steinach weitergeleitet. Geldspenden können auch auf das Konto beim Evangelischen Kirchgemeindeverband Meiningen überwiesen werden, IBAN DE89 8405 4722 0304 1447 03. Als Verwendungszweck bitte unbedingt „KG Steinach – Rumänien“ angeben.