Spendenaktion für Afrika Hilfe aus Ilmenau für die Menschen in Benin

Karl-Heinz Veit

Seit vielen Jahren betreut der Verein „Eine Welt“ in Ilmenau ein Hilfsprojekt in Benin in Afrika. Zu Jahresbeginn reiste Thierry Ahodi wieder in seine Heimat und hatte Spenden im Gepäck.

 
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Ilmenau - „Ich habe die Corona- Auszeit für die Arche am Jahresanfang für einen sieben Wochen währenden Aufenthalt in meiner Heimat Benin genutzt. Das waren ein Wiedersehen nach langer Zeit mit meiner Familie und gleichzeitig eine gute Gelegenheit, vor Ort nach dem Rechten zu schauen, wie es unserem seit 1993/94 betreuten Hilfsprojekt und den davon profitierenden Menschen geht. Außerdem half mir die Reise, der Gefahr zu entgehen, durch all die Corona- Maßnahmen hier in eine Depression zu rutschen“, sagt der Ilmenauer Café-Betreiber Thiery Ahodi als Vorsitzender des Vereins „Eine Welt“.

Die zwei Handvoll Vereinsmitglieder halten die Fahne des Vereins hier in Ilmenau hoch und die Hilfsaktionen mit den afrikanischen Freunden am Leben. Seit vielen Jahren unterstützen sie die damals gebaute Kindertagesstätte und das Frauen- Begegnungszentrum mit Hilfsgütern in Form von Sachspenden und Geld.

„Mittlerweile ist eine Grundschule in das Gebäude eingezogen. Die Schüler brauchen Lernmaterial. Da konnten wir tatkräftig helfen“, erklärt Ahodi. Auch bei seiner jüngsten Reise kam er nicht mit leeren Händen in seine einstige Heimat, wo er nach Ankündigung bereits sehnsüchtig in einem Krankenhaus und Behindertenzentrum als Spendenüberbringer erwartet wurde.

Für die Betreuung Behinderter und chronisch Kranker mangelt es an vielen notwendigen Dingen. Man schenkt in Benin dieser Gruppe von dringend Bedürftigen nur sehr wenig Beachtung. Rollstühle, Gehhilfen, Rollatoren und anderes Material waren Thiery Ahodis erste Mitbringsel, dem eine weitere Containerladung folgen soll. „Herr Seydewitz vom geschlossenen Sanitätshaus, Dr. Mohr, der sein Stadtratssitzungsgeld spendet, aber auch die Neuapostolische Kirche übergaben großzügige Spenden“, freuen sich der Vereinsvorsitzende und sein Stellvertreter Jürgen Caesar.

Punktgenaue Hilfe

Dieser betont, dass alle Spenden, auch jene aus der Trinkgeldkasse des Cafés „Arche“, auf direktem Wege und zu 100 Prozent zu den afrikanischen Empfängern gelangen, dort kontrolliert verwaltet und verteilt werden. „Es unterscheidet uns von so manch großen Spendensammlern, dass wir allen Aufwand ehrenamtlich betreiben, durch Thiery die Adressaten unserer Spenden persönlich kennen und alles punktgenau dort ankommt, wo es nötig ist“, so Jürgen Caesar.

„Persönliche Kontakte sind wichtig, weil nur so ein Netzwerk aufgebaut werden kann und dann auch funktioniert“, sagt Ahodi als eine Begründung für seine gelegentlichen Afrika- Reisen.

Gewünscht ist es, das „Begegnungszentrum“ um ein Stockwerk zu erweitern, weil der Platz für all die Bedürftigen sehr eng bemessen ist. Doch die Erfüllung dieses Wunsches bleibt in der Zeit eine Frage des Geldes und der Möglichkeiten, die zum Großteil nur mit Spenden zu sichern sind.

„Wir wollen als Verein solche Hilfe geben, die unseren afrikanischen Freunden die tätige Selbsthilfe ermöglicht. Nur solche Hilfen bindet sie an ihr Heimatland, wo sie besser leben sollen, als nach abenteuerlicher, lebensgefährlicher Reise in jedem noch so reichen europäischen Land als Migranten“, sagt Jürgen Caesar.

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