Spende überreicht Damit die Chemie in der Schule stimmt

Zur Spende gehört eine bunte Tafel für den Chemieraum. Von links Wolfgang Eisenberg, Geschäftsführer des Leuchtstoffwerks Breitungen, Schulleiterin Kerstin Jarosch, Schülersprecherin Leoni Römhild, Fördervereins-Vorsitzende Melanie Geißhirt und Fabian Hoppe von den Nordostchemie-Verbänden. Foto: Ulricke Bischoff

Mit dem Innovationspreis 2021 hat das Breitunger Leuchtstoffwerk ein Preisgeld bekommen. Ein Teil davon soll, nicht ganz uneigennützig, dem Chemieunterricht in Regelschulen der Region zugute kommen.

 
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Breitungen - Anschaulicher Chemieunterricht kann bisweilen nicht nur spannend, sondern auch gefährlich sein. Um Versuche in dem naturwissenschaftlichen Fach sicher zu gestalten, steht ein fahrbarer Abzugsschrank, ein Digestorium, auf der Wunschliste der Breitunger Regelschule. Experimente in einem solchen Glaskasten sollen die Gefahren für Schüler und Lehrer verringern.

Die Verwirklichung des Wunschs ist nun ein Stück näher gerückt. Wolfgang Eisenberg, Geschäftsführer des Leuchtstoffwerks Breitungen, brachte am Mittwoch zusammen mit Fabian Hoppe von den Nordostchemie-Verbänden eine Spende in Höhe von 5000 Euro in der Schule vorbei. Anschließend überreichten sie in der Regelschule Bad Liebenstein noch einmal die gleiche Summe. Auch dort soll das Geld dem Chemieunterricht zugute kommen.

Anlass ist die Auszeichnung des Breitunger Leuchtstoffwerks für neu entwickelte Farbpigmente mit dem Thüringer Innovationspreis 2021 (wir berichteten). Der Preis war mit 20 000 Euro dotiert und wie die beiden Chefs der Breitunger Firma schon kurz nach der Auszeichnung ankündigten, wollen sie das Geld umgehend weiter investieren – möglichst in kluge junge Köpfe mit Interesse an der Chemie.

Mit der Breitunger Regelschule besteht seit Jahren eine Zusammenarbeit, bei einem Besuch hatte Schulleiterin Kerstin Jarosch kürzlich den Wunsch namens Digestorium angesprochen. Wolfgang Eisenberg sprach wiederum die Nordostchemie-Verbände an, die im Rahmen ihrer Aktion „Pro Chemieunterricht“ den ursprünglichen Spendenbetrag verdoppelten. Das Geld „soll in Anschaffungen für den Chemieunterricht fließen, um diesen zukünftig noch greifbarer und somit spannender zu gestalten“, heißt es von dort.

Lehrlinge gesucht

Er wünsche sich „den besten Unterricht, auch im ländlichen Raum“, sagte Wolfgang Eisenberg bei der symbolischen Spendenübergabe in der Breitunger Schule und versuchte gar nicht erst, das Interesse seiner Firma an Schülern mit einer Schwäche für Chemie zu verbergen. Das Leuchtstoffwerk sucht jährlich drei bis vier Lehrlinge für die Ausbildung zu Chemikanten, Bewerbungen seien jederzeit willkommen. „Chemikant ist ein Zukunftsberuf“, warb Eisenberg.

Erst kürzlich wurde einer der Leuchtstoffwerk-Lehrlinge für seinen guten Abschluss mit dem Bildungsfuchs der IHK ausgezeichnet. Es war ein ehemaliger Breitunger Regelschüler, sagte Schulleiterin Jarosch und lobte die gemeinsamen Projekte und Praktika mit dem Leuchtstoffwerk.

Als Vertreter der Nordostchemie-Verbände nutzte auch Fabian Hoppe die Gelegenheit, für „die Branche der Zukunft zu werben“. Chemiker stünden nicht nur im Labor, sie seien breit aufgestellt und „in allen Top-Themen vertreten“. Chemie sei „weit mehr als das Fach, in dem es kracht und stinkt“, ergänzte Wolfgang Eisenberg. Wer diesen Weg einschlage, entwickle völlig neue Produkte. „Es ist eine Hightech-Branche.“

Damit die Grundlagen jederzeit präsent sind, hatten die Besucher eine Tafel mit dem bunt aufgedrucktem Periodensystem der Elemente für den Chemieraum mitgebracht. Schulleiterin Jarosch freute sich mit Schülersprecherin Leoni Römhild und Fördervereins-Vorsitzender Melanie Geißhirt über Tafel und Spende. Anschaulicher Unterricht sei gerade in naturwissenschaftlichen Fächern sehr wichtig, findet die Schulleiterin. Bis das etwa 13 000 Euro teure Digestorium zum Einsatz kommt, wird wohl noch einige Zeit vergehen. Jarosch hofft, dass es bis zum 100-jährigen Bestehen der Schule 2023 im Chemieraum steht.

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