Partei muss zusammenrücken und sich unterhaken
"Jetzt können wir uns darum kümmern, neu zusammenzurücken, uns unterzuhaken", sagte Endres. Dies sei besonders wichtig in Situationen, in denen nicht alles geklappt habe. Dass es Landesvorsitzende in der bayerischen SPD in den vergangenen Jahren alles andere als einfach hatten, sieht Endres nicht. "Wir diskutieren immer gerne viel, weil unsere Mitglieder aus ganz unterschiedlichen Bereiche der Gesellschaft kommen."
Angst, dass die jüngste Krise auch ihren Rückhalt in der SPD beschädigt hat, empfindet Endres nicht. "Es geht doch jetzt nicht um die Person Ronja Endres, sondern um unsere Partei." Vielleicht sei es auch ein gutes Zeichen, dass mit ihr jemand an der Spitze stehe, die sich nicht persönlich profilieren wolle. "Ich kann gut zusammenführen, das ist eine meiner großen Stärken." Klar sei aber auch, dass der Vertrauensvorsprung, den sie bei der Vorstandswahl 2023 erhalten habe, nun zurückgezahlt werden müsse."
Keine bundespolitischen Ambitionen
In die Bundespolitik und die dort kränkelnde SPD will sich Endres zunächst nicht einmischen. "Ich konzentriere mich jetzt voll und ganz auf Bayern, da will ich etwas bewirken."
Nach dem Studium arbeitete Endres als politische Referentin in Berlin und München und engagierte sich beim Deutschen Gewerkschaftsbund und in der IG Bergbau, Chemie, Energie. Seit 2019 ist sie Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft für Arbeitnehmerfragen (AfA) in der Bayern-SPD.
Zwar hatte Endres im vergangenen Jahr bei der Vorstandswahl mit 89,9 Prozent eines der besten Ergebnisse in der Parteigeschichte erhalten - alles rund lief für die Wahl-Regensburgerin aber dennoch nicht. Eigentlich hatte sie bei der Europawahl im Juni antreten wollen, die eigene Parteibasis verhinderte im vergangenen Herbst aber ihre Kandidatur.