Spaß-Bewerbung ist gescheitert Wahlausschuss bestätigt nur vier Kandidaten

Blick in den Sitzungssaal des Sonneberger Wahlausschusses. Foto:  

Der Heiko-Voigt-Doppler auf dem Stimmzettel zur Bürgermeisterwahl am 12. Juni ist abgesagt. Der Namensvetter des Rathauschefs hat es nicht auf genügend Unterstützerunterschriften gebracht.

 
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Von sechs Vorschlägen, die bis 29. April für die Bürgermeisterwahl bei Wahlleiter Michael Kraus eingereicht wurden, schaffen es nur vier auf den Stimmzettel. Hierüber fasste am Dienstag der zuständige Ausschuss Beschluss. Zurückgewiesen wurde die Bewerbung von Heiko Voigt aus Walsrode. Der Niedersachse war aus dem Umkreis der Satire-Formation „Die Partei“ ins Spiel gebracht worden – den Ausschlag hierfür hatte die Namensgleichheit mit dem Bürgermeister gegeben. Allerdings vermochte es der Industriemechanikermeister nicht bis Montag, 18 Uhr, genügend Unterstützer zu gewinnen – trotz eines entsprechenden Freibier-Versprechens gegen Selfie-Nachweis, abgesetzt in den sozialen Netzwerke. 150 hätte der Einzelbewerber gebraucht, 116 kamen zustande, wovon 15 vom Wahlvorstand für ungültig gewertet wurden – zumeist, weil die Unterzeichner keine Wohnsitzbürger und mithin nicht wahlberechtigt sind. Ebenfalls an dieser Hürde scheiterte Philipp Wittmann aus Neufang. Dieser war von „Die Partei“ offiziell nominiert worden, was ihm nur 120 Unterstützerunterschriften abverlangt hätte – ein „Bonus“ gegenüber Einzelbewerbern, da „Die Partei“ bereits in Parlamenten vertreten ist. Mit nur 18 gültigen Stimmgebern verfehlte Wittmann das Ziel.

Keine Probleme mit den geforderten 150 Unterschriften hatte Regina Müller. Die Einzelbewerberin hatte in freier Sammlung 192 Sonneberger von ihrer Bewerbung überzeugt, 180 Unterschriften wurden bestätigt. Dies gilt ebenfalls für die Voigt-Herausforderer Uta Bätz (CDU) und Thomas Heine (Linke), welche das geforderte Quorum von zehn Unterstützern – hier greift ein Zugeständnis des Gesetzgebers für im Stadtrat bereits vertretene Parteien – mit zehn bzw. 13 Unterschriften lässig nehmen konnten. Keine solche Auflage gibt es für Bürgermeister, die sich zur Wiederwahl empfehlen, so bei Amtsinhaber Heiko Voigt. Mithin haben die Sonneberger am 12. Juni vier Kandidaten auf dem Stimmzettel stehen: Heine und Bätz bzw. Voigt und Müller.

Wie Stadtwahlleiter Kraus äußerte, sollen die Wahlbenachrichtigungen bis 22. Mai zugestellt sein. Bereits Ende dieser Woche werde ein Online-Portal freigeschaltet für Briefwähler, hieß es.

Ein Geplänkel ergab sich zur Ausschusssitzung am Montag zwischen Stadträtin Doris Motschmann (Pro Son) und „Parteigänger“ Maik Hübener. Nachdem Motschmann halblaut geäußert hatte, die Wahl drohe lächerlich gemacht zu werden, wies Hübener derlei zurück und kündigte an, man habe es beim Niedersachsen sehr wohl mit einem ernsthaften Bewerber zu tun, der sich in sechs Jahren neuerlich ins Rennen zu bringen gedenke. Jutta Roselt von „Die Partei“ beließ es mit Blick aufs Scheitern des offiziellen Kandidaten Wittmann bei der Anmerkung, „es ist traurig – eine ‚Rote Rübe’ als Bürgermeister hätte Sonneberg gut getan“. Wittmann war einst tonangebend in einer Musikband mit diesem Namen.

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