Der Großteil der 43 Freiwilligen beim Aufforstungsauftakt sind Schüler des Neuhäuser Gymnasiums. 33 Jungs und Mädchen, wie Revierleiter Ulbricht der Teilnehmerliste entnimmt. Darunter ist etwa Maria Götze, die erzählt, dass sie und ihre Mitschüler der Jahrgangsstufe 12 das Projekt vorrangig deshalb unterstützen, um die Abikasse zu füllen. Geld dafür zu sammeln sei in den jetzigen Pandemiezeiten nicht so einfach. Einen Kuchenbasar in der Schule dürfen sie nicht veranstalten und der Weihnachtsmarkt in Neuhaus, auf dem sie in einer Hütte etwa Crêpes verkaufen wollten, findet nicht statt. „Und so sind wir dann auf die Aktion gestoßen“, sagt Maria. „Mit der wir gleich noch was Gutes für die Natur tun.“
„Was mich besonders freut, ist, dass das Interesses aus der Bevölkerung heraus so groß ist“, sagt Forstamtsleiter Hamers. „Das verdeutlicht doch, wie eng die Beziehung der Menschen zum Wald ist.“ Wie fleißig die Akteure an jenem Tag tatsächlich bei der Sache sind, hätte er so wohl aber selbst nicht erwartet. Denn schon nach der Hälfte der für die Aktion ins Auge gefassten vier Stunden sind nur noch zwei Bündel mit je 25 Setzlingen übrig. „Wahnsinn“, staunt der Forstfachmann. „Die Pflanzleistung ist höher als erwartet.“ Und so wird nach ein paar internen Absprachen noch einmal Nachschub – weitere 1000 Buchen-Stecklinge – besorgt.
Steinheider und Goldisthaler stehen in den Startlöchern
Es werden einige Jahre vergehen, bis sich die Erfolge auf der Fläche zeigen. Im ersten Jahr stünden die frisch gepflanzten Bäume erst einmal unter einem sogenannten Pflanzschock, erklärt Peter Hamers. Weil sie sich, vereinfacht gesagt, erst einmal an das harte Leben fernab von Baumschulbedingungen gewöhnen müssen. Obwohl sichergestellt ist, dass sie für Höhenlagen über 700 Meter geeignet sind. Das gilt dann im Übrigen auch für andere Baumarten wie Bergahorn, Lärche oder Douglasie, die, wie Revierleiter Ulbricht sagt, zusätzlich zu den Buchen auf der Fläche gepflanzt werden sollen.
Dass die Pflänzchen jetzt in die Erde kommen sei genau die richtige Zeit, so Hamers. „Im Herbst ist die klassische Pflanzphase“, erklärt er mit Verweis auf die dann ihren Lauf nehmende Vegetationsruhe von Bäumen, Sträuchern und Co. und den Fakt, dass beim und nach dem Setzen der Jungpflanzen ein durchfeuchteter Boden wichtig sei zur Wurzelbildung. Auch im Frühjahr könne man pflanzen. Doch laufe man im Herbst eben weniger Gefahr, in eine Trockenperiode zu geraten.
Nichtsdestotrotz soll auch im kommenden Frühjahr im Rahmen der Sparkassen-Initiative „Mein Wald“ weiter gepflanzt werden, die im Übrigen nebenher zu regulären Wiederaufforstungsarbeiten läuft. Interessenten fürs nächste Jahr gebe es jedenfalls schon, sagt Peter Hamers. So etwa in Steinheid oder in Goldisthal wo Vereine jeweils hiesige Flächen in Angriff nehmen wollen. Ob und wie diese und noch heuer anstehende Aktionen dann mit Blick auf die Pandemie und damit einhergehende Bestimmungen umgesetzt werden können, bleibt abzuwarten. Denn schon die Premiere musste unter Auflagen stattfinden, die so manchem gewillten Helfer die Teilnahme verwehrt haben.