SOS-Festival in Suhl „Mr. Blue Sky“ und Co. einen Abend lang

Da war sie wieder, die Zeit, die viele Gäste des SOS-Festivals als ihre unbeschwerteste erlebt haben. Phil Bates mit Band und dem Berlin String Ensemble hat sie für ein begeistertes Publikum zurück geholt.

 
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Suhl - Dass auch die schon nicht mehr ganz so junge Generation Party zu feiern versteht, hat das Suhler SOS-Festival auch am Donnerstag gezeigt, als Phil Bates mit Band und dem Berlin String Ensemble für einen Abend mit „Music of ELO“ auf der Bühne stand. „Es ist eine sehr lange Zeit her, seit wir das zusammen getan haben“, so der Frontmann. „Wir sind froh, hier zu sein und wünschen uns allen einen tollen Abend“, begrüßte er in Suhl seine Gäste.

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An die 300 Zuschauer haben sich nicht abschrecken lassen, obwohl es am gesamten Tag regnete, als wollte sich die Welt in ein Meer verwandeln. Es muss wohl für alle verdient gewesen sein. Denn nicht nur die Sonne hat sich am späten Nachmittag kraftvoll durchgesetzt und gemeinsam mit Domberg und einem fantastischenWolkenschauspiel für eine prächtige Kulisse gesorgt, auch der durch den Dauerregen verursachte technische Defekt an der Bühne konnte rechtzeitig wieder behoben werden. Bester Stimmung stand nichts im Wege.

So waren es gleich die ersten Takte des Auftakt-Titels „All Over the World“, den das Electric Light Orchestra 1980 erstmals präsentierte, die völlig elektrisierten. Nur wenige Augenblicke später spielte sich auf dem Platz der Deutschen Einheit genau das ab, was sich wohl jede Band während ihrer Konzerte wünscht. Ein begeistertes, bestens eingestimmtes Publikum sang und klatschte mit, jubelte, tanzte.

Auch Kerstin Mucha aus Suhl. „In meiner Jugend war ich ELO-Fan“, sagt sie, „ich freue mich riesig, dass wir diese Musik heute hören konnten. Toller Satzgesang, das Miteinander, die Streicher“, haben sie fasziniert. „Es war richtig schön. Wir fühlten uns einfach wieder wie Studenten, haben viel getanzt, gelacht und Spaß gehabt.“ Und damit hat sie wohl dem Gros der Konzertbesucher aus dem Herzen gesprochen.

Ralf Dötsch aus Suhl hat Phil Bates bereits zum vierten mal in Suhl erlebt. ELO-Fan ist er seit dem ersten Amiga-Album „Discovery“, das er damals rauf und runter gehört hat. 40 Jahre später ist er es noch immer. Klar, dass auch er alle Texte aus dem Effeff kennt. Dass dies nicht alle Gäste des Abends so perfekt beherrschten, zeigte Phil Bates Aufforderung, ihn passagenweise bei „Don’t Bring Me Down“ zu ersetzen. Einen herrlichen Versuch war es wert, zumal beim Refrain doch alle mit eingestiegen sind. Fans der ELO-Musik haben sich bei Balladen wie „Ticket To The Moon“ in den Armen gelegen und waren bei Dauerbrennern wie „Shine a Little Love“ nicht zu halten. Die zehn Vollblutmusiker an Geige, Bratsche, Schlagzeug, Bass, Keyboard und Cello haben überzeugt und den Wunsch für einen schönen Abend mehr als 100-prozentig eingelöst.