SOS-Festival Die Meininger kommen (schon wieder)

Deniz Foto: /Iberl

Große Bühne für die Hofkapelle: Nicht nur Rockbands wie Silly können Open Air, auch das Meininger Theater. Zum SOS-Festival unserer Zeitung rocken die Opernsänger mit zauberhaften Operettenhits den Suhler Platz der Deutschen Einheit.

 
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Mit seiner Festival-Premiere beim Sommer in Südthüringen im vergangenen Jahr ließ das Meininger Theater auch einen Versuchsballon in den Suhler Himmel unterhalb des Dombergs steigen: Würden die Meininger kommen, singen – und das Publikum begeistern? Aber so was von! Das mit beliebten Opernhits garnierte Gastspiel von der Werra an der Hasel glückte zum wunderbaren Abend. Grund genug für unsere Zeitung als Veranstalter des nunmehr dritten SOS-Festivals und natürlich für das Theater, zum zweiten Mal zum Klassik-Open Air unter freiem Himmel einzuladen. Die Meininger kommen übrigens gerne (schon wieder): Dem Ensemble des Meininger Staatstheaters sei das Publikum aus der Suhler Nachbarstadt besonders wichtig, betont Intendant Jens Neundorff von Enzberg.

Nach den Opernhits reisen die Meininger – nicht wie einstmals mit dem Zug durch die Welt – sondern per Bus und mit zauberhaften Operettenmelodien im Gepäck am 2. Juli zur Bühne auf den Platz der Deutschen Einheit. Neben der Hofkapelle unter Leitung von Chin-Chao Lin bietet das Ensemble gleich sechs Solisten auf: Die Sopranistinnen Deniz Yetim und Monika Reinhard, die Mezzosopranistin Marianne Schechtel, die Tenöre Alex Kim und Stan Meus sowie den Bass-Bariton Tomasz Wija. Durch das Programm führt wie immer Alexander John.

„Ich lade gern mir Gäste ein“ – mit dem berühmten Couplet des Prinzen Orlofsky aus der „Fledermaus“ von Johann Strauß beginnen dann die Meininger durchaus doppelsinnig gemeint ihr Programm. Das Publikum erwartet ein wilder Ritt durch die Operettenliteratur, der von Strauß über Albert Lortzing bis hin zu Franz Lehar reicht. Der ist übrigens nicht nur mit zwei Hits aus der „Lustigen Witwe“ vertreten, sondern gleich mit Ausschnitten aus vier seiner Operetten. Aber auch nicht ganz so oft Dargebotenes bringen die Meininger mit nach Suhl: Etwa Musik von Richard Tauber und Robert Stolz. „Spiel auf deiner Geige“ heißt es dabei zum Beispiel, oder „Du bist die Welt für mich“. Und wer kann sich nicht den beliebten Meininger Tenor Stand Meus in Paul Abrahams: „Ball im Savoy“-Schlager „Wenn wir Türken küssen müssen“ vorstellen?

Natürlich dürfen bei einem Operettenabend Albert Lortzings „Wildschütz“ oder Emmerich Kálmáns: „Csardasfürstin“ nicht fehlen. „Ganz ohne Weiber geht die Chose nicht“ heißt es da zum Beispiel – na, wer würde da wohl widersprechen? Und schließlich stellt Tenor Alex Kim ein für alle Mal klar: „Ob blond, ob braun, ich liebe alle Frau’n!“ – der gleichnamige Film aus dem Jahr 1935 machte den Schlager von Robert Stolz übrigens einst weltberühmt. Die Meininger Hofkapelle garniert das Programm mit drei Orchesternummern, u. a. mit der Ouvertüre der „Fledermaus“.

Nach dem Auftakt am 16. Juni mit Thomas Anders beschließt der „Operettenzauber“ der Meininger am 2. Juli das Festivalprogramm, das zehn Abende lang Kulturevents vom Feinsten auf dem Suhler Platz der Deutschen Einheit bietet. Höhepunkt ist sicher das Konzert von Silly mit Julia Neigel und Toni Krahl.

Konzert mit der Meininger Hofkapelle am 2. Juli, 19 Uhr, auf dem Platz der Deutschen Einheit in Suhl. Tickets gibt es in den Geschäftsstellen unserer Zeitung, unter Tel. 03681/792413 oder www.sos-festival.de

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