Die Impfpflicht aber scheint weiterhin abzuschrecken. Geschäftsführer Musick bestätigte, dass sich erste Regiomed-Beschäftigte aus den Südthüringer Einrichtungen zum März nächsten Jahres arbeitssuchend gemeldet haben, weil sie sich nicht impfen lassen wollen. Musick wollte, ebenso wie Alexander Schmidtke, nicht spekulieren, wie viele am Ende diesen Weg tatsächlich gehen. Musick: „Letztlich ist das die Entscheidung eines jeden Einzelnen.“
Chefärzte und Führungskräfte lassen nichts unversucht, um Impfverweigerer doch noch zu überzeugen. Sie haben sich jüngst auf dem Hubschrauber-Landeplatz des Coburger Krankenhauses aufgestellt und ihre Impfausweise in die Höhe gestreckt. Zudem wurden die gelben Jalousien an den Krankenhausfenstern heruntergelassen. Die Botschaft: „Wir zeigen Corona die gelbe Karte – lasst euch impfen.“ Man müsse und werde hier weiterhin Überzeugungsarbeit leisten, betonte Regiomed-Hauptgeschäftsführer Schmidtke. Und wenn das alles nichts nutzt? Schmidtkes Antwort: „Bislang haben wir für jedes Problem eine Lösung gefunden.“
In den Krankenhäusern des Regiomed-Verbundes wurden am Dienstag, 11 Uhr, 178 Patientinnen und Patienten behandelt, die an der Krankheit Covid-19 leiden, die das Corona-Virus auslöst. 20 von ihnen lagen auf der Intensivstation, 13 mussten beatmet werden. Die Mehrzahl war ungeimpft. Auf den Corona-Normalstationen ist das Verhältnis zwischen Geimpften und Nicht-Geimpften ausgeglichen.
Im Krankenhaus Hildburghausen wurden zu dieser Zeit 29 Frauen und Männer auf der Covid-Normalstation behandelt, ein Patient auf der Intensivstation. Chefarzt Roland Koburg erinnerte daran, dass Erkrankte von Hildburghausen in Kliniken in Jena und Osnabrück verlagert werden mussten. In den Regiomed-Senioreneinrichtungen in Hildburghausen und Eisfeld waren am Mittwoch zwölf Bewohner Corona-positiv, ihnen gehe es aber „soweit gut“, erläuterte Michael Musick. Problematisch sei die Zahl der erkrankten Mitarbeiter. Der Personalausfall in Südthüringen sei hoch. „In Summe fehlen uns gut 90 Pflegekräfte und fünf Beschäftigte im ärztlichen Bereich“, sagte der Regiomed-Geschäftsführer.