In puncto Unterstützung ist Matthias Maier mit seinem Unternehmen bis jetzt ganz gut gefahren. „Ich bin wohl einer der wenigen, der alles beantragt und auch bekommen hat“, ist er zufrieden. Möglich ist das sicherlich dank der guten Zusammenarbeit mit der IHK, der Aufbaubank Thüringen und seinem Steuerberater. Auch den 50000 Euro-Kredit, den er zinslos für zwei Jahre beantragen konnte, hat er bekommen. „Aber eigentlich wollte ich da nicht ran. Der war mehr so eine eiserne Reserve“, erklärt der junge Mann. Doch um mit dem Schlossberg liquide zu bleiben, muss er das wohl. Seit Januar bekommt er 90 Prozent der Fixkosten für seine GmbH als Überbrückungshilfe. Aber zehn Prozent bleiben eben hängen und das ohne einen Euro Einnahme. Neben der Pacht schlagen die Abschläge für Strom und Gas, Versicherungen oder das Leasing für verschiedene Geräte wie beispielsweise die Kaffeemaschinen oder Reinigungsgeräte zu Buche. Das Schlimmste jedoch ist, dass für ihn als Geschäftsführer nicht ein Cent übrig bleibt. Aber auch er hat Familie und eine Wohnung, für die er zahlen muss. Hinzu kommt die privaten Kranken- und die Rentenversicherung, die Altersvorsorge. Wovon? „Ich weiß es bald nicht mehr“, gibt Matthias Maier offen zu. Bis jetzt bekam er viel Unterstützung von seiner Familie, aber eine Dauerlösung ist das auf keinen Fall. Warum fährt er dann immer noch sein großes Auto?, mag sich manch einer fragen. Die Antwort darauf ist einfach: Der Audi wurde kurz vor der Pandemie Anfang 2020 für vier Jahre geleast, ist somit ein Geschäftswagen und zählt als Wertgegenstand zu den Kosten der GmbH. Die Kosten dafür werden zum Großteil getragen. „Ich aber gehe leer aus“, gibt er offen zu. Kurzarbeitergeld gibt es für ihn nicht, nur für eine Mitarbeiterin. Und an die Unterstützung des Bundes darf er nicht ran. Das Geld ist rein für die GmbH. Schweren Herzens wird Matthias Maier wohl deshalb nicht darum herumkommen, Arbeitslosengeld II zu beantragen. „Da bekomme ich in etwa 370 Euro im Monat“, hat er sich ausrechnen lassen. Zum Sterben zu viel, zum Leben zu wenig. Auch hier müsste sich die Regierung etwas einfallen lassen, denn Matthias Maier ist ja nicht der Einzige, dem es so geht. „Es muss auch eine Absicherung der Geschäftsführer im Privatbereich geben und die Lebenshaltungskosten rückwirkend zum Januar übernommen werden“, fordert er.