Sonneberger „Baxenteich“ ist startklar Freibadsaison noch in der Warteschleife

Cathrin Nicolai
Schwimmmeister David Klaus hat sogar schon das Sub hervorgeholt, aber noch ist der „Baxenteich“ menschenleer. Foto: /Carl-Heinz Zitzmann

Eigentlich wollte man mit einem großen Kinderfest am Ehrentag der Kleinen das Sonneberger Freibad wieder öffnen. Doch noch sprechen die Inzidenzzahlen dagegen. Dabei hätte das Wetter gepasst und die ersten Gäste waren auch schon da.

 
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Sonneberg - Es war alles vorbereitet – Stühle und Tische sind aufgestellt, die „Spinne“ spendet Schatten, die Waren sind eingekauft, das Becken ist voll gelaufen und der Rasen gemäht. Sogar der Wettergott spielt ausnahmsweise mal mit, denn meistens ist zum Auftakt der Freibadsaison Mistwetter. Aber die Inzidenzzahlen, die noch am Wochenende so optimistisch stimmten, spielen nicht mit. Also von wegen wir öffnen das Freibad. Pustekuchen – der Baxenteich muss noch zu bleiben.

„Echt ärgerlich“, sind nicht nur Badleiterin Nina Friedrich und Schwimmmeister David Klaus unzufrieden. Auch die ersten Badegäste standen bereits vor der Tür. „Ich komme regelmäßig, egal bei welchem Wetter und das nun seit über 20 Jahren“, erzählt eine ältere Frau. In der Regel schwimmt sie 1000 Meter. „Aber nur, wenn das Wasser über 14 Grad ist“, schränkt sie ein. Manchmal schafft sie dieses Pensum sogar morgens und abends. Zu gerne wäre sie auch am Dienstag ins kühle Nass gesprungen, um ihre Bahnen zu absolvieren. „Es sollte doch heute Eröffnung sein“, sagt sie. „Ja sollte, aber Corona macht uns wieder einmal einen Strich durch die Rechnung“, sind Nina Friedrich und David Klaus traurig. Auch sie hatten sich auf den Startschuss gefreut, aber solange es die Vorschriften nicht gestatten, dürfen sie keine Gäste reinlassen. „Wir sind in den letzten Zügen, halten sie durch“, versuchen sie Mut zu machen, nicht zuletzt auch, um die Besucher nicht zu vergraulen. „Noch ein paar Tage“, versucht es auch Sonnebad-Geschäftsführerin Stine Michel. Schweren Herzens nimmt die Frau ihre Tasche und macht sich wieder auf den Heimweg. Sie weiß, wenn man könnte, hätte man sie schwimmen lassen, aber in Pandemie-Zeiten ist eben alles ein kleines bisschen anders.

Lediglich „ein Gast“ lässt es sich nicht nehmen, jeden Morgen seine Runde im Bad zu nehmen. „Meine Ente“, erzählt David Klaus schmunzelnd und kaum, dass er von ihr spricht, fliegt sie über das Gelände.

Der große Frühjahrsputz ist deutlich zu sehen. Alles ist blitzblank geputzt und auf Vordermann gebracht. Die etwas teuerere, aber notwendige blaue Farbe ist an den Beckenrändern und in den Duschbereichen wieder erneuert und kaputte Stellen verputzt. In neuem Anstrich erstrahlen auch das Eingangsgebäude und die Geländer. Der Imbiss ist vorbereitet und muss nur noch eingeräumt werden. Damit möchte man aber noch ein paar Tage warten, bis wirklich sicher ist, dass man aufmachen kann. Bereits „verstaut“ ist indessen die Ware für den Mini-Job. Immer wieder fragte man in den vergangenen Jahren nach Taucherbrillen, Schnorchel, Schwimmflügel oder kleinem Spielzeug für die Wiese oder das Wasser. Deshalb hat man sich entschieden, genau diese Dinge in kleiner Anzahl anzubieten.

Neben dem täglichen Bade- und Schwimmspaß darf man sich in der neuen Saison auf einige Neuerungen freuen. So soll es freitags immer ein Grillfest geben. „Gerade in den Sommermonaten ist das doch sehr beliebt, warum also nicht auch bei uns im Freibad?“, hat man sich im Team überlegt.

Aus Erfahrung wissen sie, dass viele auch schon früh am Morgen zum Schwimmen kommen. Nicht nur sie, sondern alle, die regelmäßig gern einen Frühsport in Gemeinschaft absolvieren möchten, sind jeden Donnerstag ab 9 Uhr zur Aqua-Fitness mit Musik eingeladen. „Viele kennen das aus dem Urlaub und freuen sich sicherlich, dass es nun auch im heimischen Bad möglich ist“, ist sich Nina Friedrich sicher.

Hoch im Kurs steht derzeit auch das Stand-up-Paddeln. Aber ist das was für mich? Für alle, die eine Antwort darauf haben wollen, gibt es eine SUP zum Ausleihen. „Dann drauf auf’s Brett und versuchen“, macht Nina Friedrich Mut. Sie selber hat es schon ausprobiert und kann es jedem nur empfehlen. „Es macht unheimlichen Spaß“, sagt sie. Auch andere Sachen wie Ball oder Schwimmreifen, die man mal vergessen hat, kann man sich gegen eine kleine Gebühr ausleihen.

Auf jeden Fall nachholen möchte man das Kinderfest. „Mit Vierer-Trampolin, Wasserbälle-Bad und anderen Spielen wie beispielsweise Sackhüpfen oder Eierlaufen, die man mit Abstand einhalten, machen kann“, verrät Nina Friedrich. Für ganz Mutige kommt außerdem der Wellenreiter ins Becken. „Sobald wir dürfen und das Wetter passt, geht es los und dann wird es für die Mädchen und Jungen ein richtig oller Tag“, verspricht sie.

Wer jetzt schon sicher sein will und weiß, dass er regelmäßig in den Baxenteich kommt, kann sich seine Saisonkarten bereits sichern. Einfach im Sonnebad anrufen, Telefon 03675/4066660, falls keiner hört auf den Anrufbeantworter sprechen oder eine Mail schreiben.

„Wir beobachten jeden Tag die Inzidenzzahlen und die Ampel und können es kaum erwarten, dass es los geht“, sagt Nina Friedrich. Na dann steht die Ampel hoffentlich bald auf Grün.

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