Was der Stopp im Amateursport für den Oberligisten bedeutet ist unklar. Fest steht: Entschädigungen für Vereine wird es im Gegensatz zu Branchen wie der Gastronomie nicht geben. "Wir wissen auch noch nicht, wie wir das regeln können", sagt Ebert.
Der Sonneberger Vereinschef nennt die neuerliche Entscheidung von Bund und Ländern "mehr als abstrus". Denn immerhin hätten im Sport so gut wie keine Ansteckungen mit dem Coronavirus stattgefunden. Den wenig logischen Beschluss aus Berlin kann Ebert genauso wenig nachvollziehen, wie die absolut uneinheitlichen Regeln, die zuvor in Deutschland herrschten.
Viele Unklarheiten
Als die Mannschaft vor einer Woche auswärts in Plauen antrat, sei der Inzidenzwert in der sächsischen Kreisstadt rot gefärbt gewesen. Trotzdem durfte die Partie vor Zuschauern ausgetragen werden. 100 Besucher befanden sich in der Halle. Alle mussten eine Maske tragen. In Sonneberg wäre die Sporthalle bereits bei der niedrigeren Inzidenz von 35 für Besucher tabu gewesen. "Wahrscheinlich ist das Virus in Sachsen nicht so schlimm wie in Thüringen", so Ebert mit Galgenhumor.
Mit dem HBV Jena empfängt der SHV nun vermutlich einen direkten Kontrahenten um die Abstiegsplätze. Zumindest, wenn man die letztjährige Tabelle und den bisherigen Saisonverlauf zu Rate zieht, muss man zu dieser Erkenntnis kommen. Jena schloss die letzte Saison mit 9:33 Punkten als 14. und damit Letzter der Mitteldeutschen Oberliga ab. Durch den Corona-bedingten Saisonabbruch gab es allerdings keine Absteiger, weshalb die Universitätsstädter weiterhin in der vierthöchsten Spielklasse Deutschlands vertreten sind. Die zurückliegenden fünf Spiele verließen die Saalestädter vier Mal als Verlierer. Nur gegen Einheit Plauen gelang ein 33:30-Auswärtssieg. Die bisherigen Niederlagen allerdings fielen zum Großteil sehr knapp aus. So verlor man gegen Köthen nur mit 23:24, gegen Pirna/Heidenau mit 23:27 und gegen Aschersleben jüngst mit 24:26 - jeweils zu Hause. In der Fremde hagelte es nur in Freiberg eine Klatsche (22:36).
Apropos deftige Klatsche: Auch die Spielzeugstädter mussten vor Kurzem ihre erste Niederlage einstecken und die fiel zu Hause gegen Halle auch gleich mehr als deutlich aus. Mit 26:38 zog man bekanntlich den Kürzeren. Letzte Woche in Plauen unterlag man zwar auch, zeigte bei der 20:26-Niederlage gegen einen Meisterschaftsanwärter aber ein besseres Gesicht. Für die Südthüringer wird es darum gehen, zurück in die Erfolgsspur zu finden und sich bestenfalls an den guten Saisonstart zurückzuerinnern. shv/kt