Sonneberg/Neustadt Nabel der Spielzeugwelt

Peter Tischer
Christian Dressel, Nina Brückner und Martin Stingl (von links) sind sich sicher, dass auch die „light“-Version des Internationalen Puppenfestivals Neustadt und Sonneberg ein Erfolg wird. Sie freuen sich auf zahlreiche Besucher aus Nah und Fern. Foto: Peter Tischer

Das Internationale Puppenfestival Neustadt und Sonneberg wird vom 12. bis 19. September in abgespeckter Version gefeiert. An Höhepunkten reich, lockt es Besucher aus aller Herren Länder in die Region.

 
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Neustadt/Sonneberg - Wenn am Sonntag, 12. September, um 16 Uhr das Internationale Puppenfestival Neustadt und Sonneberg offiziell eröffnet wird, dann werden alle Beteiligten erst einmal kräftig durchschnaufen. Denn – Corona geschuldet – war man bis zuletzt unsicher, ob es trotz aller angepasster Varianten ausgerichtet werden kann.

So überlegte man vor Monaten sogar eine erneute Absage, entschied sich dann aber, das Internationale Puppenfestival Neustadt und Sonneberg als abgespeckte Version und zeitlich verschoben vom 12. bis 19. September stattfinden zu lassen. „Es wird anders sein als alle anderen“, wussten die verantwortlichen Bürgermeister der beiden Städte, Martin Stingl (Neustadt) und Christian Dressel (Sonneberg), dass beispielsweise der internationale Charakter leiden würde „da durch Corona enorme Restriktionen einen Großteil der üblicherweise anwesenden ausländischen Fachleute und Künstler abhalten würde.“

Prominentes Opfer dieser Tatsache: Der internationale Max-Oscar-Arnold-Kunstpreis kann nicht stattfinden, ebenso wie die Vergabe des Bären-Teddy-Kunstpreises. „Auch eine virtuelle Austragung wurde verworfen“, so Stingl. Mit der „light“-Version wolle man aber ein Signal an die internationale Puppenwelt richten, denn „die warten sonst nicht und suchen sich Alternativen. Und da gilt es, entgegenzutreten“, betonen Stingl und Dressel.

„Wir hatten deutlich mehr Arbeit“, zeigt Nina Brückner vom Bereich Kultur Sport Tourismus der Stadt Neustadt auf. „Ständig neue Konzepte, natürlich Corona bedingt, hießen für uns sprichwörtlich ‚rein in die Kartoffeln, raus aus den Kartoffeln‘ und mussten für Hallen, für die Freiluftveranstaltungen und die Museen ständig angepasst werden. Hinzu kommt, dass das Puppenfestival in zwei Bundesländern stattfindet und da unterschiedliche Auflagen gelten.“ Allerdings, so Brückner, hätten die zahlreichen Anfragen aus ganz Deutschland und dem europäischen Ausland gezeigt, „dass die Anhänger der Puppenkunstszene regelrecht auf unser Okay gewartet haben und sich auf den Besuch unserer Region freuen.“

Künstler und Gäste können aufgrund der Hygienevorschriften von einem sicheren Festival ausgehen, „obwohl es erhebliche Lockerungen gibt. Zum Beispiel entfällt die Maskenpflicht bei Veranstaltungen im Freien.“ So gibt es am Eröffnungssonntag eine kostenfreie Fotobox, auch der Shuttlebus wird kostenfrei zwischen Neustadt und Sonneberg verkehren und die Kombikarte vereinfacht den Eintritt beispielsweise in Museen, erläutert Nina Brückner. Zudem ersetzt der Kindertag die Spielzeugrallye, die traditionell das Puppenfestival abgeschlossen hat. Allerdings wird heuer kein Schirmherr die Veranstaltung am Sonntag eröffnen. „Im Wahljahr kann man da ja nur Fehler machen“, so Stingl und Dressel.

„Bilanz haben wir schon immer gezogen und die Rückmeldungen in die Weiterentwicklung einfließen lassen“, so die beiden Bürgermeister über einen Wandel des Puppenfestival-Charakters. „Aber eine Verwässerung zu einem reinen Feierfest, wo nur gegessen und getrunken wird, das wird es nicht geben.“

Auch im kommenden Jahr wird es wieder eine abgespeckte Version geben, denn „das Puppenfestival ist ein Spiegelbild unserer Gesellschaft. Auch da werden wir im kommenden Jahr noch nicht so weit sein“, konstatiert Dressel. „Es ist heute schon zu spät für die Planung eines regulären Puppenfestivals“ blickt Stingl nach vorne „auch 2022 wird es noch nicht so aussehen wie vor der unbeschwerten Zeit.“ Natürlich spreche man von Weiterentwicklung, „aber nicht in Richtung Modernisierung, sondern jetzt geht es in erster Linie um Stabilität“, sind sich Dressel und Stingl einig.

Programm und Infos

Eröffnung des Puppenfestivals am 12. September von 14 bis 20 Uhr am Hindenburgplatz, Neustadt

Großer Antik- und Sammlerflohmarkt auf der Freisportanlage in Neustadt

Lebende Werkstätten am 17. und 18. September im Spielzeugmuseum

Antik- und Sammlerbörse am 17. und 18. September in der Frankenhalle

Teddy- und Puppenbörse vom 17. bis 19. September im SonneBad Sonneberg

Floh- und Trödelmärkte am 11. und am 18. September in Sonneberg

Familientag am 18. September am und im Spielzeugmuseum, Neustadt

Ausstellung „Spielzeug aus der Region – die Firma Friedel“ in der kultur.werk.stadt vom 7. bis 27. September

Sonderausstellung „Zeitenwechsel“ im Spielzeugmuseum, 12. bis 19. September

Kindertag und Sonntagskonzert am 19. September im Freizeitpark Villeneuve-sur-Lot

Kostenloser Bus-Shuttle zwischen den beiden Städten und Haltestellen an allen Festivalpunkten

Kombikarte – Für 14 Euro erhält man Zutritt zu allen im Programmheft angegebenen Museen, Ausstellungen und Firmen

Info: www.puppenfestival-neustadt.de

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