Sonneberg – Seit Jahresbeginn gibt es in der Kreisstadt für Kunstinteressierte einen neuen Anlaufpunkt: Die Galerie „Notwehr“ in der Rathenaustraße. Nachdem die städtische Galerie ihre Pforten schließen musste hat es sich Hans Jürgen Gögel zur Aufgabe gemacht, kreativen Menschen eine Möglichkeit zu bieten, ihr künstlerisches Schaffen einer breiten Öffentlichkeit zu präsentieren. Bis vor Kurzem waren in seiner Galerie „Notwehr“ Bildhauerskizzen von Otto Keil zu sehen. Jetzt zeigt Hans Jürgen Gögel, der sich nicht nur als Bauunternehmer und Restaurator, sondern auch als Maler bereits einen Namen gemacht hat, seine persönlichen Werke. „Juniwörsell Sulscher“ nannte er seine Ausstellung, die am vergangenen Freitag im Beisein zahlreicher Gäste offiziell eröffnet wurde.
„Helden sind rar, sind anders geworden“, wusste Thomas Schwämmlein, der für die neue Ausstellung von Hans Jürgen Gögel die Laudatio sprach. Das Heldenbild habe sich gewandelt und als Donovan 1965 seine universal soldier textete, war das eine deutliche Absage an krude Heldengeschichten und die Kriegsmetaphorik, die im 20. Jahrhundert ganze Generationen junger Menschen in den Tod trieb, meist verklärt als Helden- Tod. Die „Universal Soldier“, die Roland Emmerlich 1992 kreierte, waren zu Kampfmaschinen verstümmelte, gefallene Krieger, die die Seiten wechselten, um für das Gute zu kämpfen. „Helden und Soldaten waren bis vor einigen Jahrzehnten Synonyme, heute sind sie das gar nicht mehr“, sagte Schwämmlein. Die „Juniwörsell Soulscher“ von Hans Jürgen Gögel sind jedoch Helden. „Es sind Menschen, die weder Schnellfeuergewehre oder Strahlenkanonen als Waffen brauchen, noch die Schwerkraft aufheben oder die Zeit rückwärts laufen lassen können. Es sind die Menschen, die noch da sind, wenn die großen, strahlenden Charismatiker hingeworfen oder Trümmerwüsten hinterlassen haben. Sie zeigten Heldenmut, wo es nicht vermutet wurde und haben sich – aus dem Bauch heraus – für das Gute entschieden“, erklärte er. Als Beispiel nannte Schwämmlein Maximilian Kolbe, den Franziskaner-Minorit, der im Konzentrationslager Auschwitz für einen anderen Häftling den Hungertod in Kauf nahm. „Ein Portrait von ihm ist neben vielen anderen wie dem Papst, dem mutigen Demonstranten in Stuttgart, dem Regisseur Christoph Schlingensief, dem Dramatiker Tankred Dorst, Reinhard Dürbusch, Heiner Geissler, Dietmar Lippmann oder Albert Seiffert in der jetzigen Ausstellung hier in der Galerie Notwehr zu finden“, fuhr er fort.
Bei einem ersten Rundgang falle sicherlich jedem sofort auf, dass man den einen oder anderen kenne, manches Gesicht aber nicht vertraut sei. „Die einen widerstanden tödlicher Gefahr und überwanden aus ihrem Glauben heraus den Tod, andere wiederum überwanden ihre eigene Bequemlichkeit und wieder andere sind mitunter bis zur Erschöpfung einfach für andere da gewesen“, beschrieb Schwämmlein die ausgestellten Portraits. Eins hätten jedoch alle gemeinsam: Es sind alles gute Menschen. Genau solche Menschen brauche man, denn erst sie würden uns alle zur Menschheit machen.
Die übergroßen Portraits haben jedoch noch eine Gemeinsamkeit: „Sie alle wurden von Hans Jürgen Gögel gemalt und damit seine, vielleicht auch unsere Helden“. So wie Donovan und Emmerich habe der Künstler sie aus unterschiedlichen Gegenden zusammengebracht und wer sich umsehe, finde garantiert noch ein paar mehr „Juniwörsell Soulscher“.
Diese Einladung nahmen die Besucher gerne an. Nach einer musikalischen Einlage von „The Matchbook Group“ starteten sie einen ersten Rundgang, um bekannte und weniger bekannte Gesichter zu entdecken. nic
Die Ausstellung ist bis zum 8. Juli in der Galerie „Notwehr“ zu sehen. Geöffnet ist die Galerie Mittwoch bis Sonntag 14 bis 17 Uhr.
„Helden sind rar, sind anders geworden“, wusste Thomas Schwämmlein, der für die neue Ausstellung von Hans Jürgen Gögel die Laudatio sprach. Das Heldenbild habe sich gewandelt und als Donovan 1965 seine universal soldier textete, war das eine deutliche Absage an krude Heldengeschichten und die Kriegsmetaphorik, die im 20. Jahrhundert ganze Generationen junger Menschen in den Tod trieb, meist verklärt als Helden- Tod. Die „Universal Soldier“, die Roland Emmerlich 1992 kreierte, waren zu Kampfmaschinen verstümmelte, gefallene Krieger, die die Seiten wechselten, um für das Gute zu kämpfen. „Helden und Soldaten waren bis vor einigen Jahrzehnten Synonyme, heute sind sie das gar nicht mehr“, sagte Schwämmlein. Die „Juniwörsell Soulscher“ von Hans Jürgen Gögel sind jedoch Helden. „Es sind Menschen, die weder Schnellfeuergewehre oder Strahlenkanonen als Waffen brauchen, noch die Schwerkraft aufheben oder die Zeit rückwärts laufen lassen können. Es sind die Menschen, die noch da sind, wenn die großen, strahlenden Charismatiker hingeworfen oder Trümmerwüsten hinterlassen haben. Sie zeigten Heldenmut, wo es nicht vermutet wurde und haben sich – aus dem Bauch heraus – für das Gute entschieden“, erklärte er. Als Beispiel nannte Schwämmlein Maximilian Kolbe, den Franziskaner-Minorit, der im Konzentrationslager Auschwitz für einen anderen Häftling den Hungertod in Kauf nahm. „Ein Portrait von ihm ist neben vielen anderen wie dem Papst, dem mutigen Demonstranten in Stuttgart, dem Regisseur Christoph Schlingensief, dem Dramatiker Tankred Dorst, Reinhard Dürbusch, Heiner Geissler, Dietmar Lippmann oder Albert Seiffert in der jetzigen Ausstellung hier in der Galerie Notwehr zu finden“, fuhr er fort.
Bei einem ersten Rundgang falle sicherlich jedem sofort auf, dass man den einen oder anderen kenne, manches Gesicht aber nicht vertraut sei. „Die einen widerstanden tödlicher Gefahr und überwanden aus ihrem Glauben heraus den Tod, andere wiederum überwanden ihre eigene Bequemlichkeit und wieder andere sind mitunter bis zur Erschöpfung einfach für andere da gewesen“, beschrieb Schwämmlein die ausgestellten Portraits. Eins hätten jedoch alle gemeinsam: Es sind alles gute Menschen. Genau solche Menschen brauche man, denn erst sie würden uns alle zur Menschheit machen.
Die übergroßen Portraits haben jedoch noch eine Gemeinsamkeit: „Sie alle wurden von Hans Jürgen Gögel gemalt und damit seine, vielleicht auch unsere Helden“. So wie Donovan und Emmerich habe der Künstler sie aus unterschiedlichen Gegenden zusammengebracht und wer sich umsehe, finde garantiert noch ein paar mehr „Juniwörsell Soulscher“.
Diese Einladung nahmen die Besucher gerne an. Nach einer musikalischen Einlage von „The Matchbook Group“ starteten sie einen ersten Rundgang, um bekannte und weniger bekannte Gesichter zu entdecken. nic
Die Ausstellung ist bis zum 8. Juli in der Galerie „Notwehr“ zu sehen. Geöffnet ist die Galerie Mittwoch bis Sonntag 14 bis 17 Uhr.