Scheibe-Alsbach - Westpaket und Zonengrenze, Zwangsumtausch oder Stasi-Überwachung. Bis 1989 gehörten solche Stichwörter zum deutsch-deutschen Alltag. Sie beschrieben die Gegebenheiten, auf die sich einzustellen hatte, wer als Südthüringer Besuch aus der Bundesrepublik empfing. Oder eben, wenn man sich als Schwabe aufmachte in den anderen Teil Deutschlands.
Aufgerufen werden sie heutzutage meist nur noch in Geschichtsbüchern. Oder als Bestandteil von Anekdoten, so am Mittwochnachmittag im Pfarrhaus von Scheibe-Alsbach, wo knapp zwei Dutzend Mitglieder der Kirchgemeinde Scheibe-Alsbach und Steinheid einmal mehr ihren "West-Besuch" Brigitte Rachel willkommen hießen.
Rachel, Mitglied der Kirchgemeinde Schmiden im Dekanatsbezirk Cannstatt - der wiederum zum Evangelischen Kirchenkreis Stuttgart zählt - hält nun schon seit knapp 40 Jahren den Kontakt zum Rennsteig-Dorf. In ihrer Heimat bekam sie im Kirchenblatt für ihr Dauer-Engagement 2008 den gleichermaßen humor- und -ehrenvollen Titel der personifizierten "Ständigen Vertretung" von Schmiden in Thüringen zuerkannt.
Sonneberg/Neuhaus Die "Ständige Vertretung"
Redaktion 08.09.2016 - 00:00 Uhr