Sonneberg Kundgebung hier und Demo dort

Ein Montagsdemonstrant erklärt sich auf dem Sonneberger Rathausvorplatz am 22. September für außen vor beim Krieg in Osteuropa. Foto: steffen ittig/steffen ittig

Der Protest gegen die Ukraine-Politik der Bundesregierung zerfasert. Gleich drei Versammlungen gab’s zeitgleich am Montag.

 
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So genannte Montagsdemos, die monatlich nur noch einmal zu Beginn stattfinden, hatte zum Jahreswechsel der Verein „Sonneberg zeigt Gesicht“ in Aussicht gestellt, dies unter Verweis auf den überschaubaren Teilnehmerzuspruch in der kalten Jahreszeit. Am 6. März war nun wieder Gelegenheit zum Protest gegen die Ukraine-Politik der Bundesregierung angesagt. Die Redebeiträge auf dem Rathausvorplatz in Sonneberg bestritten Anna Bernardy, Ingo Schreurs und Antje Duckwitz. Der Tenor der Aussagen war vergleichbar: Eine „kriegsgeile“ und „wahnsinnige“ deutsche Regierung sei im Gleichschritt mit dunklen Mächten zugange, Weltfrieden und Wohlstand entweder fahrlässig, mutwillig oder strategisch zu zerstören. Wer hiergegen aufbegehrt? Werde von den Medien an den Pranger gestellt und sozial ausgegrenzt. Sowieso drohe Deutschland in Kürze der Verlust der freiheitlich-demokratischen Grundordnung. Die Redner mutmaßten über einen Rechtsstaat im Status der Abwicklung am Beispiel angeblich juristisch nicht aufgearbeiteter „Corona-Verbrechen“, das Wort zielt ab auf die staatlichen Ansteckungsschutzmaßnahmen.

MLPD kontra AfD in Schalkau

In welchen Zustand auch immer sich die deutsche Demokratie befinden, so gelang’s dennoch im Landkreis drei zeitgleich stattfindende Versammlungen im Sinne des grundgesetzlich verbürgten Rechts auf freie Meinungsäußerung abzusichern. Derweil auf Sonnebergs Rathausvorplatz 250 Teilnehmer gezählt wurden, spazierte ein Pulk von acht Männern und Frauen – der Anmelder, zwei Ordner plus fünf Demonstranten – vom Treff am „Alten Busbahnhof“ zum Kreisel „Goldene Au“, weiter die Köppelsdorfer hinauf bis zur Schönen Aussicht und von dort zurück zum Ausgangspunkt. Dem Protest-Achter die Vorfahrt zu geben inmitten des fließenden Feierabendverkehrs übernahm die Polizei. In Neuhaus am Rennweg nahmen 22 Teilnehmer an einer abendlichen Runde durch die Innenstadt teil.

Dem Demo-Montag in Sonneberg folgt am 8. März offenkundig ein politischer Mittwoch in Schalkau. Wie die Ortsgruppe der Marxistisch-Leninistischen Partei – die MLPD wird vom Verfassungsschutz als linksextremistisch eingeordnet – mitteilt, ist für 17 Uhr in Schalkau auf dem Markt eine Kundgebung aus Anlass des Internationalen Frauentags geplant. Im Rahmen dessen soll vor der AfD gewarnt werden. Die AfD-Fraktion in Thüringer Landtag wiederum veranstaltet in Schalkau einen so genannten Bürgerdialog zum Themen-Dreier „Migration, Energiekrise, Frieden“. Beginn hier ist um 18.30 Uhr im „Thüringer Hof“.

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